06.12.2019 - FC Schalke 04

Fanhilfe widerspricht der Polizei & einem lokalen Medium


Im Nachgang des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Union Berlin am vergangenen Freitag meldete sich die Polizei Gelsenkirchen zu Wort und erklärte, dass auf dem Rückweg von der Arena eine Schalker Fangruppe alle Notbremsen in einer Sonderbahn gezogen habe.

„Kurz vor Mitternacht zogen Mitglieder einer Schalker Fangruppierung, die auf dem Weg zu ihrem Vereinsheim waren, alle Notbremsen in der für sie bereitgestellten Sonderbahn. Somit musste die Bahn unterirdisch kurz vor der Rheinelbe-Haltestelle stoppen. Die Fangruppierung entfernte sich zu Fuß noch vor Eintreffen der Polizei. Videoaufzeichnungen wurden angefordert und Strafverfahren eingeleitet“, hieß es dazu in der Pressemitteilung der Gelsenkirchener Polizei, die von lokalen Medien auch aufgegriffen wurde.

Die Königsblaue Hilfe, die Schalke-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, hat eine andere Sichtweise auf den besagten Vorfall. Demnach kommt es öfters vor, dass Sonderbahnen von der Arena auf Schalke ohne Halt an der „Schalker Meile“ und am Gelsenkirchener Hauptbahnhof bis zur Haltestelle Rheinelbestraße durchfahren würden, was regelmäßig zu Unmut bei Schalke-Fans führe. So offenbar auch am späten Freitagabend nach dem Gastspiel von Union Berlin in Gelsenkirchen.

„Nach dem letzten Heimspiel ist es wieder zu einer dieser Bahnfahrten ohne Zwischenhalt gekommen. Bereits auf Höhe der Schalker Meile wuchs der Unmut unter den Fahrgästen. Als die Bahn dann auch am Hauptbahnhof Gelsenkirchen nicht hielt, sei bei einigen Fahrgästen bereits panisch von einer Fahrt bis zum Hauptbahnhof Bochum die Rede gewesen. Dementsprechend ist nicht auszuschließen, dass möglicherweise eine Person die Notbremse gezogen hat und die Bahn einige Meter vor der Haltestelle 'Rheinelbestraße' zum Halten gekommen ist. Dass alle Notbremsen in der Bahn gezogen wurden, deckt sich mit unseren Rückmeldungen nicht. Ebenso liegen uns Berichte vor, dass eingesetzte Polizeikräfte an der Haltestelle 'Rheinelbestraße' normal ihren Dienst verrichteten, alle Schalker geordnet aus der Bahn ausstiegen und überirdisch zu Fuß zurück zum Hauptbahnhof Gelsenkirchen gingen, an dem sie eigentlich aussteigen wollten“, stellt die Königsblaue Hilfe in einer Stellungnahme klar, wie es am späten Freitagabend tatsächlich abgelaufen sein soll.


Das Portal „Der Westen“ berichtete im Nachgang unter dem Titel „Nach Sieg gegen Union – Schalke-Fans bringen diese dämliche Aktion“ mit Berufung auf die Polizei Gelsenkirchen über den Vorfall, ging dabei inhaltlich jedoch noch über die Stellungnahme der Polizei hinaus. So hieß es auf dem Lokalmedium aus dem Ruhrgebiet: „Mitglieder einer Schalker Fangruppierung randalierten kurz nach Mitternacht in einem Zug.“

Die Königsblaue Hilfe kritisiert das Portal „Der Westen“ für diese Darstellung: „Ein weiteres Beispiel dafür, dass wohl mittlerweile nicht mal mehr nur noch der Pressebericht der Polizei ohne Nachfragen und Nachdenken übernommen wird, sondern noch einiges herbeigedichtet wird“, so das Statement der Gelsenkirchener Fanhilfe. (Faszination Fankurve, 06.12.2019)

Fanfotos FC Schalke 04




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