02.08.2011 - England

Faninitiative zur Lockerung des Alkoholverbots


Die englischen Fußballfans sind schon seit einiger Zeit von diversen repressiven Aktionen betroffen. Eine dieser Maßnahmen ist das Verbot von alkoholischen Getränken bei Fußballspielen. Ein neu gegründetes Bündnis will nun die Ausschankregelung lockern.

Ryan McKnight ist Herausgeber des englischen Fanzine FC Business, welches selbst im Slogan des Magazons propagiert, dass Fußball keinesfalls ein gewöhnliches Geschäft sei, und McKnight ist ebenfalls Gründer der neuen Kampagne „Terrace Equality - Relaxation of Alcohol Restrictions in Football“. Die Initiative, die unter anderem auch von der Football Supporters Federation (FSF) unterstützt wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das bestehende Alkoholverbot in den englischen Stadien zu lockern. McKnight sieht die aktuelle Lage in den Spielstätten als diskriminierend gegenüber den Fußballfans an, die nach Angaben der neuen Kampagne wie keine zweite Gesellschaftsschicht in Großbritannien in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. So betont McKnight im Hinblick auf die aktuelle Situation des Fußballs, dass selbst aus diesem Blickwinkel die Lockerung des Alkoholverbots Vorteile bringen würde. Denn mit dem Verkauf von Alkohol würde sich auch der Umsatz der jeweiligen Vereine steigern. Beide Parteien hätten so eine Win-Win-Situation.

Als Grundlage für ein Umdenken bezüglich der Alkoholbestimmungen soll nach Angaben von „Terrace Equality - Relaxation of Alcohol Restrictions in Football“ eine Studie zur Risikobewertung durchgeführt werden. Sollte diese positiv ausfallen, dann bliebe nach Meinung der Initiatoren keine andere Möglichkeit, als die momentane rechtliche Lage abzuändern und die Ausschankregelung beim Fußball den der geltenden Bestimmung bei anderen Sportarten anzupassen.

Malcom Clarke, Vorsitzender der FSF, erklärte, dass die FSF die Aktion unterstütze, und das geltende Recht längst überholt sei. Die neue Kampagne sei zum richtigen Zeitpunkt gegründet worden. Weiter sei seit dem Verbot in englischen Stadien zu beobachten, dass die Fans erst kurz vor dem Anpfiff aus den Pubs in die Stadien strömten und somit Staus an den Eingängen und somit zusätzlich Risiken verursachen. Außerdem betonte Clarke, dass es absurd sei, warum beim Fußball und auf den offiziellen Anreisewegen Alkoholkonsum eine Straftat darstelle, aber bei andern Sportarten wie Rugby allerdings nicht. Diese Diskriminierung sei nach Angaben Clarke rechtswidrig, ebenso die bestehende Regelung beim Alkoholausschank, weil es nie eine wissenschaftliche Arbeit diesbezüglich gegeben hätte.

Weitere Informationen:

Bilder und Informationen zur englischen Fanszene

Homepage von „Terrace Equality - Relaxation of Alcohol Restrictions in Football”

Fanfotos England




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