Am Sonntag war auf der Freiburger Nordtribüne ein Spruchband zu sehen, auf dem „Hausverbote fürs Fahne hochziehen? Ohne Anklage: Ohne Prozess: Ohne Verteidigung - Stadionverbote sind Unrecht!“ geschrieben stand. Hintergrund des Plakats waren vom SC Freiburg ausgesprochene und angedrohte Hausverbote.
Die Hausverbote, die den Besuch von Heimspielen der Breisgauer verbieten, wurden gegen zwei SCF-Fans ausgesprochen, die beim Auswärtsspiel in Bremen eine Fahne hochgezogen haben sollen, bevor anschließend vereinzelt Bengalische Fackeln von anderen Fans entzündet wurden. Weiteren Freiburger Fans, die beim Auswärtsspiel in Stuttgart Fahnen hochgezogen haben sollen, wurden ebenfalls lokale Stadionverbote für Freiburg angedroht, weil auch im Stuttgarter Gästeblock von Freiburger Fans Pyro gezündet wurde.
Das Hochziehen von Fahnen wurde vom SC Freiburg als Beihilfe zum Pyrozünden gewertet und entsprechend sanktioniert. Am Sonntag wurden auf der Nordtribüne mehrere Schwenkfahnen hochgezogen. Anschließend wurde aber keine Pyrotechnik gezündet. Mit der Aktion zeigten die Freiburger Ultras, wie absurd die Stadionverbote alleine für das Hochziehen von Fahnen sind.
Die Corrillo Ultras kritisierten nach dem Heimspiel gegen den FC Bayern am Sonntag zudem erneut das Vorgehen der Polizei Freiburg vor dem Spiel. Nicht zum ersten Mal kam es auch am Sonntag wieder zu Maßnahmen der Polizei Freiburg, die ohne Not den Fußweg der Freiburger Ultras eingeschränkt haben soll. „Auf dem Weg zum Stadion lief unsere Gruppe aus der Innenstadt kommend die Kartäuserstraße entlang, um – wie viele andere Heimfans üblicherweise auch – über den Ottiliensteg die Dreisam zur Nordtribüne zu überqueren. In Höhe des Sandfangwegs stand ein Mannschaftswagen der Polizei quer auf der Straße. Ob dies einer Untermauerung der hier beginnenden Einbahnstraße für PKWs diente oder einen anderen Hintergrund hatte, war nicht ersichtlich. Da es für Fußgänger problemlos möglich war neben dem Verkehrshindernis vorbei zulaufen und eine Absperrung für Heimfans im Bereich hinter der eigenen Fantribüne auch absolut keinen Sinn ergibt, lief unsere Gruppe weiter auf der Kartäuserstraße. Einer der anwesenden Polizisten fragte ein Mitglied unserer Gruppe, ob wir Freiburger oder Münchner seien. Nachdem diese anspruchsvolle Frage geklärt war, gab er uns den Tipp, doch bitte über den Sandfangweg zu laufen. Das Mitglied unserer Gruppe übernahm daraufhin kurz das Briefing, das vonseiten der Einsatzleitung wohl verschlafen wurde und wies den Polizisten darauf hin, dass es sich bei der Kartäuserstraße nicht nur um den schnellsten, sondern auch um einen von mehreren gewöhnlichen Wegen von Heimfans zur Nordtribüne handelt. Nachdem bereits die Hälfte der Gruppe das Polizeiauto passiert hatte, stieg der Fahrer des Polizeiautos aus und brüllte die Frage in die Runde, ob sie 'eigentlich zum Spaß hier stehen würden?'. Da wir ihm bei der Beantwortung seiner Frage nicht helfen konnten, begann er eine Person aus der Gruppe mit Handstößen gegen die Brust zu traktieren. Aus der Gruppe ließ sich aber niemand von diesem Verhalten provozieren und der Weg zur Nordtribüne wurde fortgesetzt. Ein weiterer Polizeibeamter brüllte daraufhin aufgeregt in sein Funkgerät, dass eine 'aggressive Gruppe mit 80 Mann soeben die Polizeiabsperrung durchbrochen hätte'. Aufklärung über die eigentlich unerklärliche Straßensperrung ergab sich uns wenige Minuten später, als der Beifahrer des Mannschaftswagens beim Vorbeifahren an unserer Gruppe den Freiburger Stadtplan studieren musste, um seinen Fahrer zum Ziel zu lotsen. Offensichtlich hat Einsatzleiter Winterer hier ortskundiges Personal im Bereich rund um das Stadion eingesetzt. Aufgrund der besonnenen Reaktion unserer Gruppe blieb dieser Fauxpas ohne größere Auswirkungen“, teilten die Corrillo Ultras dazu mit, die seit dieser Saison das Verhalten der Polizei in Freiburg genauer unter die Lupe nehmen und als Gegengewicht zu den Pressemitteilung der Polizei eigene Erfahrungsberichte veröffentlichen. (Faszination Fankurve, 08.03.2018)
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