Fanmarsch & nachgeholte Choreografie

Das Leverkusener Farbenstadtinferno holte am Samstag beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC die Choreografie zum eigenen zehnten Gruppengeburtstag nach, die bei Heimspielen von Bayer Leverkusen mehrfach verboten wurde. „Ein Jahrzehnt Sturm & Drang“, lautete das Motto der Choreografie.

Zu der Aktion wurde eine Blockfahne mit dem Gruppenlogo hochgezogen. Im Hintergrund wurden zudem Fahnen in den Leverkusener Vereinsfarben geschwenkt. Das Verbot der Choreografie brachte in Leverkusen vor Monaten das Fass im schlechten Verhältnis zwischen Verein und Fanszene zum Überlaufen, weshalb die Ultras Leverkusen zuletzt den Heimspielen der Werkself fernblieben. „Und die Moral von der Geschicht... Choreos verbieten lohnt sich nicht“, war dazu am Samstag im Gästeblock des Olympiastadions nach der Choreografie zu lesen. Auch bei Hertha BSC geht eine Saison des Protest zu Ende. Mit der „Nur echt in Blau-Weiß“ Botschaft protestierte die Hertha BSC Fanszene die gesamte Saison gegen pinke Trikots und Trainingskleidung, die nicht in den Vereinsfarben gehalten sind.

Die Fanszene von Hertha BSC organisierte vor dem Spiel einen Fanmarsch vom Theodor-Heuss-Platz zum Olympiastadion. Dabei wurde auch Pyrotechnik eingesetzt. Ultras von Hertha BSC machten zudem für die anstehende Mitgliederversammlung mobil, bei der Hertha-Fans mit einem Antrag dafür sorgen wollen, dass sich der Verein zu Berlin bekennt und ein Stadionbau außerhalb der Stadtgrenzen nicht mehr in Frage kommt.

Neben den Kriegserklärungen von Leverkusener und Berliner Ultras an den DFB (Faszination Fankurve berichtete), zeigten die Harlekins Berlin noch ein Spruchband gegen die Verschärfung der Paragraphen 113/114, wegen der Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte seit Ende April 2017 mit einer Mindesthaftstrafe von drei Monaten geahndet werden. „Sonderbehandlung durch Strafrechtsverschärfung? Bullen schubsen bleibt Volkssport!“, erklärten die Hertha-Ultras dazu auf einem Spruchband. Zudem wurde den Freunden von RC Straßburg zum Aufstieg gratuliert. Hertha BSC verlor das Heimspiel gegen Leverkusen mit 2:6, spielt in der kommenden Saison dennoch international, wenn der BVB am Samstag das Pokalfinale gewinnt, ist Hertha sogar direkt in der Gruppenphase der Europa League. (Faszination Fankurve, 22.05.2017)