23.06.2017 - Unsere Kurve

Fanorganisation kritisiert China-Pläne in Regionalliga


Die Fanorganisation Unsere Kurve kritisiert die Pläne des DFB, die chinesische U20-Nationalmannschaft ab der kommenden Saison in der Regionalliga Südwest starten zu lassen. Die bundesweite Fanorganisation kritisiert, dass dies hinter verschlossenen Türen vorverhandelt wurde.

Dies sei typisch für den DFB und erinnere an den Einstieg von Red Bull in Leipzig. Zudem kritisiert Unsere Kurve, dass die Fanszene mal wieder nicht in die Entscheidung einbezogen wurden und eine Mannschaft ohne Heimstadion in der „Champions League der Amateure“, wie DFB-Vize Rainer Koch die Regionalliga nannte, antreten darf, auch wenn die Spiele der Chinesen nicht gewertet werden. Während die Regionalligameister in Deutschland nicht direkt aufsteigen, scheint für eine Öffnung dieser Liga aus kommerziellen Gründen Platz zu sein.


„Hier kann man anscheinend locker mal eine Mannschaft mehr unterbringen. In Bezug auf die herrschende Aufstiegsregelung aus Liga 4, bei der der Meister nicht automatisch aufsteigt, ein Hohn. Mehr Plätze in Liga 3 sind natürlich illusorisch. Passt prima ins Konzept der Abschottung des Profibereichs. Das Ganze wird – DFB typisch – hinter verschlossenen Türen vorverhandelt, als ob man auf dem Jahrmarkt wäre. Erinnert ein bisschen an den Einstieg von Red Bull damals in Sachsen. Auf Verbandsebene dürfen die Funktionäre noch 'bahnbrechende' Entscheidungen treffen. Und letztlich ungefragt – wie immer – die Fans. Auf den Tribünen der Traditionsvereine Mannheim, Offenbach, Saarbrücken muss es doch nur so kochen, wenn man erfährt, dass Mannschaften ohne Fans sich in die Liga einkaufen können und augenscheinlich der eigene Vorstand dieses nicht für diskussionswürdig hielt. Nicht, dass es so neu wäre, dass der DFB Fankultur nur unter Marketing verbucht. Das man aber jetzt noch zur Kulisse eines Kunstgriffs ohne Stadion werden soll, schlägt dem Fass den Boden aus“, heißt es in der Mitteilung von Unsere Kurve.

Ebenfalls kritisch zu den China-Plänen äußerte sich Geschäftsstellenleiter Christoph Radtke vom FK Primasens gegenüber der Zeit: „Sechs Mannschaften steigen ab und nun holt der DFB die chinesische Nationalmannschaft. Wir müssen das wohl hinnehmen, aber für mich ist das purer Kapitalismus.“ Der FK Pirmasens stieg in der abgelaufenen Saison aus der Regionalliga Südwest ab und stellte den Antrag, dass die Liga auf 20 Teams erweitert wird. Stattdessen bleibt es bei sechs Absteigern pro Saison, dafür spielt 2017/2018 ein chinesisches Team mit. (Faszination Fankurve, 23.06.2017)






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