18.12.2015 - TSV 1860 München

Fanprojekt widerspricht Münchner Polizei


Ultras vom TSV 1860 München, die am Mittwoch vom Fanprojekt am Admiralbogen zur Arena gehen wollten, wurde an der Bahnstation Fröttmaning von der Polizei der Weg versperrt. Lothar Langer vom Fanprojekt München spricht in der tz von einer „bewusste Schikane und gewollten Eskalation“.

Der Fanprojektler wirft dem Einsatzleiter Fehlplanung vor, da die 450 VfL Bochum Fans und die befreundeten Fans des FC Bayern München, die mit einer Sonderbahn von ihrem Treffpunkt am Christkindlmarkt zum Stadion gebracht wurden, zu dem Zeitpunkt, zu dem die Polizei die Bahnstation für Löwen Ultras sperrte, schon am Stadion angekommen wären. Ein Aufeinandertreffen beider verfeindeten Fanlager sei zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr möglich gewesen. Trotzdem soll die Bahnstation von einer Seite für eine Stunde gesperrt und die Türen von der Polizei mit Kabelbindern verriegelt worden sein. Diese Sperrung soll auch für Bewohner des angrenzenden Wohngebiets gegolten haben.

Bevor die Türen verschlossen waren sollen die Giasinga Buam versucht haben an diesem Punkt in Richtung Arena weiter zu gehen. Ein Unterstützungskommando der Polizei soll dies jedoch verhindert haben. Die Polizei München beschreibt die Situation wie folgt: „Vor Spielbeginn trafen noch 100 Ultrafans des TSV 1860 am U-Bahnhof Fröttmaning ein. Um beide Fangruppierungen voneinander zu trennen, wurden diese zunächst dort angehalten. Hier griffen unvermittelt die Ultrafans die Einsatzkräfte an und durchbrachen die polizeiliche Absperrung. Einer Teilgruppe gelang zunächst der Durchbruch durch die Polizeiabsperrung, sie konnten jedoch durch hinzugezogene weitere Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe entdeckt und festgesetzt werden. Beim Durchbruch wurden mehrere Beamte zu Boden gestoßen, einer davon zog sich dabei eine Schürfwunde am Knie zu. 32 Personen wurden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen. Bei dem Versuch, den Durchbruch abzuwehren, musste unmittelbar Zwang in Form des Schlagstocks und Pfeffersprays angewandt werden.“

Augenzeugen der Situation widersprechen nach Informationen der Zeitung jedoch der Darstellung der Polizei. Demnach haben die Ultras die Türen geöffnet, um in Richtung Stadion zu gehen. Ein Angriff auf Polizeibeamte habe es demnach nie gegeben. Die betroffenen Fans und Ultras erreichten das Stadion letztlich erst 15 Minuten vor Anpfiff. Die Zaunfahnen der Giasinga Buam, von Cosa Nostra und anderen Gruppen wurden falsch herum aufgehangen. Später platzierten die Löwenfans nur noch die „Red Bastards“ Zaunfahne mit durchgestrichenem FC Bayern Logo.

Nach dem Spiel kam es gegen 1 Uhr in der Nacht an einer Fankneipe in der Hirtenstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs laut Polizeiangaben noch zu einer Auseinandersetzung verschiedener Fanlager. Nach kurzer Auseinandersetzung sollen neun Personen festgenommen worden sein. Im Viertelfinale des DFB-Pokals treffen nun der VfL Bochum und der FC Bayern München aufeinander. Wegen deren Fanfreundschaft wird es bei diesem Spiel wohl nur wenig Bedarf an Polizeibeamten geben. (Faszination Fankurve, 18.12.2015)

Fanfotos TSV 1860 München




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