22.01.2011 - Hamburger SV

Fans enttäuscht über Staatsanwaltschaft


Am 25. September 2010 fand in Bremen das Derby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV statt. Nach dem Abpfiff kam es zu dramatischen und zum teil lebensgefährlichen Situationen. Die Staatsanwaltschaft stellte am Donnerstag alle Ermittlungen ein.

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte seien das eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung um die Ereignissen am 25.09.2010 im Bremen Weserstadion von Amts wegen eingestellt worden. Bei den Geschehnissen nach dem Spiel vor dem Gästeblock wurden 30 Personen verletzt und eine HSV-Fans musste sogar reanimiert werden. Zu dem Vorfall war es gekommen, nachdem die Polizei aus präventiven Gründen den Block der Hamburger Fans abgesperrt hatte, um ein Zusammentreffen mit Bremer Fans beim Verlassen des Stadions zu verhindern. Da die Absperrung jedoch dem Druck der dem Ausgang massenhaft zuströmenden Fans nicht standhalten konnte, stürzten in der Folge sowohl Polizeibeamte als auch Fußballfans auf den dahinter liegenden Treppen übereinander und

verletzten sich. Die Staatsanwaltschaft Bremen kam zu dem Entschluss, dass nach Auswertung des vorhandenen Videomaterials vom Unglücksort, diversen Zeugenvernehmungen, Ortsbesichtigungen und dem Gutachten eines seitens des Senators für Inneres und Sport sowie der Weserstadion GmbH beauftragten Sachverständigen, ist davon auszugehen, dass der Vorfall nicht vorhersehbar und auch nicht zu vermeiden war.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Chosen Few Hamburg zu den Vorfällen:

Nein, vorhersehbar war der Vorfall nach unserem Spiel in Bremen nicht, sagt die Staatsanwaltschaft Bremen in ihrer Pressemitteilung. Und daher auch nicht zu verhindern. Die Mitteilung muss wohl nicht weiter kommentiert werden, denn jeder halbwegs intelligente Mensch hat es kommen sehen, was sich hinter dem Gästeblock nach unserem Gastspiel im Weserstadion dann auch ereignete: Ca. 30 Verletzte durch Panik, Stürze, Gedränge, und kein Schuldiger ist auszumachen.

Dieses Ergebnis ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer und das einzig Vorhersehbare an der ganzen Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft. Denn die wenigsten dürften tatsächlich daran geglaubt haben, dass hinterher jemand die Verantwortung hierfür übernehmen muss.

Erstaunlich allerdings, dass sich der Gutachter Prof. Schreckenberg dem anschließt, was wir bereits damals gesagt haben: Niemals hätte man die Leute nur im oberen Bereich hinter dem Gästeblock einpferchen dürfen und informieren hätte man sie auch müssen. Da stellt sich uns die Frage: Warum wurde dort oben eine Sperre errichtet und warum wurde nicht informiert? Und am wichtigsten: Wer hat das zu verantworten? Die Antwort auf diese letzte Frage kann man sich denken. Es sei denn, man ist Staatsanwalt in Bremen. (Faszination Fankurve, 22.01.2011)

Fanfotos Hamburger SV




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