London ist der Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2012. Obwohl ein primäres Ziel der Organisatoren die geringen Folgekosten des Events sind, bleibt die Zukunft des Olympiastadions offen. Eine Umfrage der Football Supporters Federation, FSF, verdeutlichte dies.
Als mögliche Nachmieter für das neu errichtete Stadion in Stratford kamen in der jüngsten Vergangenheit viele Vereine nach Angaben britischer Medien in Frage. Letztendlich kristallisierten sich aber Leyton Orient der unmittelbarer Nachbar, Tottenham Hotspur und West Ham United als mögliche Nachmieter heraus. Die FSF befragte die Fans der drei Clubs und bekam durchweg eine ablehnende Haltung gegenüber des neuen Stadions. Die Anhänger der Spurs riefen sogar kurzerhand eine Petition ins Leben, die sich klar gegen einen Umzug ausspricht. Bereits mehr als 5.000 Tottenham-Fans haben daran teilgenommen und dies sei Meinung der Initiatoren eine deutliche Sprache. Gegenüber der FSF äußerten sich die Macher der „We Are N17’s“-Petition, dass im Falle eines Umzugs von der White Hart Lane ins Olympiastadion der Großteil der Fans wegbrechen würde und man den Verein in „Stratford Franchise FC“ umbenennen sollte.
Auch am Upton Park in West Ham ist die Haltung gegenüber eines möglichem Umzug eher zurückhalten. Wie die FSF mitteilte sprechen sich lediglich 18% der Hammers für einen Umzug aus. Die Fans sehen vor Allem darin ein Problem, dass das Olympiastadion nicht für Fußball konzipiert wurde. So seien ihren Angaben zufolge beispielsweise keine Toiletten und Catering-Einrichtungen im Stadion installiert, was den Verein zusammen mit dem unvermeidbaren Rückbau des Stadions von 80.000 auf 60.000 Zuschauer rund 180 Millionen Pfund, rund 290 Millionen Euro, kosten würde. Außerdem seien im Vergleich zum Boleyn Ground lediglich die Plätze auf dem Oberrang mit einem Dach versehen. West Ham United solle aus Sicht der Fans das Geld besser in ein Stadionneubau investieren, bei welchen auch auf die Wünsche der eigenen Anhängerschaft eingegangen werden würde.
Das Olympiastadion in London liegt im Stadtteil Stratford, der Heimat von Leyton Orient. Es ist ein kleinerer Club, hat aber trotzdem eine treuer Anhängerschaft und Stratford als primäres Einzugsgebiet. Neben eines Umzug von der Brisbane Road in das aus Sicht des Leyton Orient Fans’ Trust viel zu große Olympiastadion fürchtet der Club den Einzug eines Premier League-Vereins. Es sei nach Meinung der Fans ein Risiko die Fanmassen durch das Einzugsgebiet des kleinen Vereins zu schleusen, nicht nur weil Fans meinten ein neues Territorium zu erobern, sondern weil es große finanzielle Einbußen für Leyton Orient bedeuten würde.
Eine endgültige Entscheidung, wer in das Olympiastadion nach den Sommerspielen 2012 einzieht fällt nach Angaben der FSF noch Ende des Jahres 2011. (Faszination Fankurve, 20.01.2011)
Weitere Informationen:
„We Are N17’s“-Petition der Tottenham Hotspur Anhänger
Informationen rund um das Engagement der West Ham United-Fans gegen den Umzug ins Olympiastadion
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
