01.11.2005 - Hannover 96

Fans renovieren Stadion


Eine vorbildliche Aktion wurde von den Ultras Hannover auf den Weg gebracht. Am Samstag, den 15.10.2005, traf man sich gemeinsam im Eilenriedestadion, der Spielstätte der Amateure und der Jugendmannschaften, um ihm mit neuer Farbe zu altem Glanz zu verhelfen.

Das Stadion wurde bereits 1922 als „Hindenburg-Stadion“ eingeweiht und in den 1930er Jahren mittels Stahlrohrtribünen zur Länderspielstätte für rund 57.000 Zuschauer erweitert. Heute bröckelt und bröselt das Eilenriede an allen Ecken und Enden. Es war Zeit, dagegen etwas zu unternehmen, wenn auch zunächst nur im Kleinen. „Die Idee kam uns bei unseren sonntäglichen Besuchen der 2. Mannschaft, die dort ihre Heimspiele austrägt“, so die Ultras. „Auf der Tribüne gibt es nur einige alte grüne Sitzbänke, da kamen wir auf die Idee, dass man dort doch ‚Hannover 96‘ draufpinseln könnte. Leider wurde dies vom Verein abgelehnt, weil das Stadion unter Denkmalschutz steht. Es verfügt schließlich über die einzige in Deutschland noch erhaltene 500-m-Laufbahn.“

Trotz dieser Absage war der Stein ins Rollen gebracht. Der Verein fand die Idee nämlich grundsätzlich gar nicht so übel und hakte bei den Ultras nach, ob man sich nicht dennoch vorstellen könne, einige Verschönerungsmaßnahmen durchzuführen, und zwar hauptsächlich Malerarbeiten im Inneren der Tribüne.

Daraufhin organisierten die Ultras Freiwillige, die Zeit und Lust hatten, ein wenig zu pinseln. Als Termin wurde der Samstag vor dem Auswärtsspiel in Köln festgelegt, der Verein organisierte alles, was man an Malerutensilien brauchte: Pinsel, Farbrollen, Farbe, Lacke. „Außerdem wurden von Vereinsseite Speisen und Getränke bereitgestellt. Es sollte ja niemand, der sich uns freiwillig anschließt, verhungern oder verdursten“, berichtet ein Teilnehmer.

Und so folgten u.a. 45 Mitglieder der Ultras Hannover dem Aufruf. Es wurden mehrere Kabinen gestrichen, die Wände, Bänke und Kleiderhaken erhielten frische Farbe, auch ein Treppenhaus wurde komplett renoviert. Auf Vereinsseite zeigte man sich hoch erfreut. Insbesondere Jens Rehhagel, nicht nur Sohn des bekannten Trainers, sondern seit dieser Saison auch Leiter des Nachwuchsleistungszentrums

von Hannover 96, war sehr angetan.

Und dieser Tag war vielleicht nicht der letzte in Sachen Stadionverschönerung. „Ein, zwei Treppenhäuser gibt es noch, die ein wenig neue Farbe vertragen könnten. Auch prüft der Verein, ob trotz der Auflagen, die der Denkmalschutz mit sich bringt, vielleicht auch draußen die ein oder andere Arbeit durchgeführt werden kann.“ (Faszination Fankurve, 1.11.2005)

Fanfotos Hannover 96




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