19.02.2008 - Ternana Calcio

Fanturnier zur Wiederbelebung alter Ideale


Bereits seit dem 27. Januar richten die Ultragruppen des Drittligisten Ternana ein sonntägliches Fußballturnier zugunsten der Hinterbliebenen einer Unfallkatastrophe, die sich Ende vergangenen Jahres im Thyssen Krupp-Werk in Turin ereignete, aus.

In einer öffentlichen Bekanntmachung erklärten die engagierten Fans, damit die öffentliche Meinung sensibilisieren zu wollen und verwiesen nicht nur auf die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen der Firma, welche die Katastrophe verursachten, sondern auch auf die geringe Aufmerksamkeit, die dieser Frage in den Medien letztlich zuteil wurde. Die Gruppen zogen Parallelen zu den Geschehnissen um den im November letzten Jahres von einem Polizisten erschossenen Laziofan Gabriele Sandri, da sich Zeitungs- und Fernsehberichte auch nach dieser Katastrophe schnell vom eigentlichen Geschehen entfernten und auf die Ausschreitungen in Bergamo und Taranto stürzten. Entsprechend wird das Turnier erst am 31. März zu Ende gehen, da die mit den ternani befreundeten Fans aus Bergamo erst nach diesem Sonntag ihre Kurve wieder betreten werden dürfen.

Die Ultras sehen in ihrem Turnier auch einen Teil des Kampfes gegen den modernen Fußball, wobei sie einerseits die Urheber immer neuer Gesetze und Dekrete erwähnen, andererseits aber auch Vereinspräsidenten, die eine „Elitemeisterschaft“ für wenige reiche Vereine einführen wollen und „Personen, die sich unter der Bezeichnung Ultras verstecken, um Geschäfte zu betreiben, Messer zu benutzen und ein unterweltartiges Verhalten“ an den Tag legen. Das Turnier soll somit ein Zeichen gegen die erwähnten Probleme setzen: „Ein Zusammensein, um den Fußball und die Kurve wie früher zu leben, mit den alten Idealen, die den neuen Gesetzen entgegengehalten werden.“ (Faszination Fankurve, 19.2.2008)

Fanfotos Ternana Calcio




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