23.02.2016 - 1. FC Kaiserslautern

„Festgesetzte Strafen sind reine Interpretationssache“


Nachdem der 1. FC Kaiserslautern vom DFB-Sportgericht zu einer Geldstrafe und einem Zuschauerteilausschluss auf Bewährung verurteilt wurde, hat die Ultràgruppe Generation Luzifer sich mal genauer mit dem Strafensystem des DFB beschäftigt, an dem die Ultras kein gutes Haar lassen.

Die Ultras aus der Pfalz kritisieren, dass in der Strafe nicht ersichtlich wird, welches Vergehen mit welcher Strafe versehen wurde, weshalb ein verbindlicher Strafenkatalog mit eindeutigen Summen, je nach Vergehen gefordert wird.

„Die festgesetzten Strafen sind reine Interpretationssache der handelnden Person beim Verband und somit ohne jegliche verbindliche, transparente Handlungsgrundlage rein willkürlich. Leider unterwerfen sich die Vereine schon alleine durch ihre Mitgliedschaft im DFB diesen Statuten und damit einhergehend der Sportgerichtsbarkeit. Unverständlicherweise jedoch werden die in ihrer Höhe willkürlich vergebenen Strafen durch die Vereine nahezu ausnahmslos akzeptiert, und das obwohl durchaus die Möglichkeit besteht, einen Widerspruch gegen das angesetzte Strafmaß einzulegen. Dadurch verpassen es die Vereinsverantwortlichen nicht nur unnötige Zahlungen an den DFB leisten zu müssen, nein, sie akzeptieren und billigen stillschweigend die undurchsichtigen Methoden des Verbandes. Es gilt zu hinterfragen, weshalb ein Fußballclub für ein vermeintliches, vom Deutschen Fußball-Bund selbst kreiertes Fehlverhalten aufkommen soll. Vor allem deshalb, weil jedes dieser 'Vergehen' eindeutig im Strafrecht geregelt ist und dessen Umsetzung in einem Rechtsstaat einzig den dafür zuständigen Staatsorganen vorbehalten ist. Weiter kommt hinzu, dass der DFB innerhalb der derzeitigen Vergabepraxis dieser Sanktionen gleichzeitig als Richter und Henker agiert. Jegliche Objektivität, sei es bei der Beurteilung welches 'Vergehen' zu ahnden ist bis zur Festlegung des Strafmaßes, kann dabei nicht gewährleistet werden“, heißt es von der Generation Luzifer.


Ziel der DFB-Strafen sei demnach eine Spaltung der Fanszene. Durch Kollektivstrafen werden nicht nur die Verursacher bestraft, sondern gesamte Fanszenen. „Diese Strafen, und das ist deutlich zu erkennen, sollen Fans mit verschiedenen Interessen gegeneinander ausspielen. Kollektivstrafen sollen den Leuten suggerieren, dass der Feind in den eigenen Reihen zu suchen ist. Die Einflussnahme von außerhalb soll Misstrauen schüren und das Denunziantentum fördern. Der DFB versucht gezielt einen Selbszerfleischungsprozess in Gang zu setzen, um die gewachsenen Strukturen innerhalb der Fanszenen zu schwächen und deren Auseinanderbrechen zu provozieren. Wenn die Fans damit beschäftigt sind, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, hinterfragen sie auch nicht den Sinn beziehungsweise die Daseinsberechtigung der vergebenen Sanktionen und noch weniger werden sie gegen diese protestieren“, so die Ultras aus Kaiserslautern weiter. (Faszination Fankurve, 23.02.2016)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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