„Fickt euch und euer Materialverbot!!!“

Den Fans von Bayer 04 Leverkusen war am Sonntag in Hannover die Mitnahme jeglicher Fanutensilien, wie Fahnen, Doppelhalter, Zaunfahnen verboten. Hannover 96 begründete das Verbot mit der Pyroaktion der Bayer 04-Fans in der Vorsaison. Am Ende ging die Taktik von Hannover 96 jedoch erneut nicht auf.

Im Gästeblock des Niedersachsenstadions wird weiterhin auf das sogenannte St. Pauli-Modell gesetzt. Demnach wird Gästefans sämtliches Fanmaterial, mit Ausnahme von Schals verboten, falls es beim vorherigen Gastspiel in Hannover zu Pyroaktionen kam. Da Ultras von Bayer Leverkusen im Dezember 2017 eine Mottofahrt in Weihnachtsmannverkleidungen nach Hannover organisierten und im dortigen Gästeblock eine Pyroshow zeigten, wurde für Sonntag das Fanmaterialverbot seitens Hannover 96 gegen alle Gästefans ausgesprochen.

„Leider wurde bei dem letzten gemeinsamen Bundesligaspiel (Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen am 17.12.2017) in der HDI Arena seitens der Fans von Bayer 04 Leverkusen Pyrotechnik im Gästeblock gezündet. Aufgrund dieser Erfahrung aus dem Auftreten der Anhängerschaft von Bayer 04 Leverkusen sieht sich Hannover 96 zur Abwehr von Gefahren gezwungen, die Erlaubnisse für die anstehende Bundesligabegegnung einzuschränken und ausschließlich nur Trikot und Schal zu erlauben“, teilte Hannover 96 den Bayer 04-Fans im Vorfeld des Bundesliga-Spiels mit.

Auch Fanszenen, wie vom Hamburger SV und andere wurden in Hannover schon mit ähnlichen Sanktionen belegt und schafften es trotzdem, dass die Zaunfahnen der Ultràgruppen in den Gästeblock gelangten. Am Sonntag war es ähnlich. Die Leverkusener Ultras schmuggelten ihre Zaunfahnen in den Gästeblock in Hannover. Die Ultras Leverkusen setzten dabei beispielsweise auf eine Fahne, die in drei Teile aufgeteilt ist und somit leichter in den Gästeblock gebracht werden kann. Zudem hatten die Leverkusener Ultras sogar noch ein Spruchband eingeschmuggelt, auf dem „Fickt euch und euer Materialverbot!!!“ geschrieben stand. Ein deutliches Signal, dass das Materialverbot wirkungslos blieb.

Der Sonntag in Hannover zeigte mal wieder, dass ein Verbot von Zaunfahnen die Ultras, die eigentlich sanktioniert werden sollten, nicht getroffen werden, da diese immer Mittel und Wege finden, die eigene Zaunfahne, die die eigene Gruppe repräsentiert, ins Stadion zu bringen. Getroffen werden von den Verboten somit andere Fangruppen, die noch nicht mal was mit Pyroaktionen zu tun haben. Pyroshows werden durch solche Verbote schon gar nicht verhindert. (Faszination Fankurve, 14.03.2019)