Obwohl für den gestrigen Klassiker zwischen Dinamo Zagreb und Hajduk Split insgesamt 6.000 Tickets zur Verfügung standen, kamen nur 1.967 Zuschauer, darunter 300 Hajduk-Fans ins Stadion Maksimir in Zagreb. Auf den Rängen wurde trotzdem viel geboten.
Die 300 Hajduk Split-Fans waren erstmals seit 20 Jahren bei einem Gastspiel bei ihren größten Rivalen wieder auf der Westtribüne untergebracht. Das Erdbeben in Zagreb hatte auch Spuren am Maksimir hinterlassen. Die Ultras von Torcida Split fielen gestern in Zagreb durch ihren Support, aber auch durch gezündete Pyrotechnik inklusive Raketen auf.
Die Bad Blue Boys von Dinamo Zagreb protestierten hingegen erneut gegen die Mamić-Brüder im eigenen Verein. Nachdem man Zdravko Mamić erfolgreich verjagte, galt der Protest nun seinem Bruder Zoran, der Sportdirektor bei Dinamo ist und sich aktuell als Interimstrainer versucht. Erst in der 34. Minute betraten die Ultras von Dinamo Zagreb ihre Nordtribüne und positionierten sich hinter einer „MCOIS“-Botschaft. Die Abkürzung steht für eine antiziganistische Beleidigung gegenüber der Familie Mamić, gegen die bei Dinamo schon seit Jahren protestiert wird. Sportdirektor Zoran Mamić entließ zuletzt Trainer Igor Jovićević und zog somit erneut den Unmut der Dinamo-Ultras auf sich.
Auch die Bad Blue Boys zündeten Pyrotechnik und warfen diese auf das Spielfeld, um ihren Mamić-Protesten Ausdruck zu verleihen, bevor man zur Halbzeitpause das Stadion wieder verließ. Die Torcida im Gästeblock konnte somit in der kompletten zweiten Halbzeit die Stimmungshoheit übernehmen und am Ende einen 3:2 Auswärtssieg feiern. (Faszination Fankurve, 13.07.2020)
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