Im Carl-Benz-Stadion kam es gestern zum Aufstiegsspiel zwischen Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen. Als der KFC Uerdingen den Aufstieg so gut wie sicher hatte sorgten Waldhof-Fans mit Pyrotechnik für einen Spielabbruch. Im Rahmen des Spiels gab es Choreografien, Pyroshows und Auseinandersetzungen.
Nach dem 1:0 der Krefelder im Hinspiel musste Waldhof Mannheim das Heimspiel gegen Uerdingen gewinnen, um in die 3. Liga aufzusteigen. Die Ultras Mannheim leiteten das gestrige Spiel mit einer Choreografie auf der Otto Siffling Tribüne ein, die unter dem Motto „Schon tausend Mal für tot erklärt...Doch heute werdet ihr eines besseren belehrt!“ stand.
Beim ersten Teil der Choreografie war ein Friedhof zu sehen, der durch schwarzen Rauch und schwarze Papptafeln dargestellt wurde. Als das Spruchband auf „Doch heute werdet ihr eines besseren belehrt!“ wechselte, wurde eine Fahne mit einem Zombie an einer Seilkonstruktion hochgezogen, blauer Rauch gezündet und Zettel in der gleichen Farbe in die Höhe gehalten.
„Zu neuen Ufern goldenen Zeiten bis ganz nach oben wollen wir schreiten“, lautete hingegen das Motto, das auf einem Spruchband im Gästeblock zu lesen war. Dazu kleideten sich mit 3.000 mitgereisten KFC-Fans je zur Hälfte in blau und in rot. Pyrotechnik wurde im Gästeblock ebenfalls noch abgebrannt.
Im Laufe der ersten Halbzeit kam es auf der Gästetribüne zu Auseinandersetzungen, an denen KFC und Waldhof-Fans beteiligt waren. Ordnungsdienst und Polizei schritten ein. Anschließend sollen Waldhof-Fans von mehreren Seiten versucht haben, an Gästefans heranzukommen.
Auf dem Rasen gingen die Gäste vom Niederrhein in der 29. Minute durch ein Tor von Krempicki in Führung, bevor Mannheim drei Minuten später durch ein Tor von Mayer ausglich. Nur sieben Minuten später gingen die Gäste wieder in Führung. Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zur 82. Minute, als Schiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg das Spiel etwa zehn Minuten vorm Abpfiff unterbrach, nachdem Waldhof-Fans auf der Otto Siffling Tribüne Pyrotechnik zündeten und diese teilweise auf dem Spielfeld entsorgten. So wurden Bengalische Fackeln, Raketen, Böller und Rauch gezündet.
Waldhof Mannheim brauchte zu diesem Zeitpunkt noch drei Tore, um doch noch in die 3. Liga aufzusteigen. Einigen Waldhof-Fans, die zum dritten Mal in Folge miterleben mussten, wie ihr Verein in den hoch umstrittenen Aufstiegsspielen der Regionalligen den Kürzeren zog, platze offenbar der Kragen. Diese Fans wollten offenbar einen Spielabbruch provozieren. Nach einer etwa 20 Minuten langen Unterbrechung versuchten der Schiedsrichter die Partie noch zu Ende zu führen. Er holte die Mannschaften, die er zuvor in die Kabinen geschickt hatte, wieder auf den Rasen. Doch schon bald flog wieder Pyrotechnik auf den Rasen und Böller explodierten, weshalb umgehend der Schlusspfiff ertönte und das Aufstiegsspiel somit abgebrochen wurde. KFC Uerdingen-Spieler und Fans feierten anschließend ausgelassen den Aufstieg in die 3. Liga und Polizisten zogen im Innenraum auf, um Gästefans und Aufstiegsspieler zu schützen. Offenbar versuchten Waldhof-Fans noch an mehreren Stellen an die Gästefans heranzukommen, was jedoch nicht mehr gelungen sein soll.
Vor dem Spiel zogen etwa 800 Waldhof-Fans in einem Fanmarsch vom Mannheimer Stadtfest zum Carl-Benz-Stadion, das gestern mit 24.000 Zuschauern ausverkauft war. In der Nähe des Gästeblocks setzte die Polizei hierbei Pfefferspray gegen ein Gruppe von Waldhof-Fans ein, die laut Polizeiangaben versucht haben soll, an die Gästefans zu gelangen. Gegen 12:40 Uhr soll es am Gartenschauweg am Treffpunkt der aktiven Fanszene von Waldhof Mannheim zudem noch zu einem Angriff auf einen Fanbus aus Uerdingen gekommen sein. Waldhof-Fans sollen den Bus mit Flaschen und Gläsern beworfen haben. Ein Uerdingen-Fan soll dabei am Kopf verletzt worden sein und eine Platzwunde davon getragen haben. (Faszination Fankurve, 28.05.2018)
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