Die Freaks Ultras von Rot-Weiss Essen werden am Samstag zum Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen zurück ins Georg-Melches-Stadion kehren. Nachdem andere Ultragruppen von RWE bereits zu Saisonbeginn ihre Rückkehr verkündeten (Faszination Fankurve berichtete), ziehen die Freaks Ultras nun nach.
Ausschlaggebend für die Rückkehr der Freaks sei die Kapazität von 10.000 Zuschauenden, die sogar teilweise eine Öffnung von Tageskassen ermöglichte. Außerdem würden die Gästefans bis zu 1.000 Tickets bekommen, was zehn Prozent von 10.000 verfügbaren Eintrittskarten entspricht. Bei den Auswärtsspielen wollen die Freaks Ultras von Fall zu Fall entscheiden und ihren Besuch von den Gegebenheiten vor Ort (Anzahl der Gästetickets, Personalisierung) abhängig machen.
„Als wir uns Anfang der Saison dazu entschlossen dem Stadion fernzubleiben taten wir dies mit dem Ziel unsere Unzufriedenheit über einem Stadionbesuch unter den gegebenen Umständen zum Ausdruck zu bringen. Die nicht vorhandene Vollauslastung, begrenzte Gästekontingente sowie personalisierte Karten waren hier unsere Hauptgründe. Für uns galt das Credo: Alle oder keiner! Mit unserem Fernbleiben wollten wir als eine Form des Protestes nutzen, mit der wir möglichst viele Fans auf die oben genannten Thematiken aufmerksam machen wollten. An dieser Stelle müssen wir leider konstatieren, dass diese Form des Protestes, zumindest mit Blick auf die Gegebenheiten bei RWE, nicht den gewünschten Effekt hatte. Es ist uns nicht gelungen ein von uns angedachtes Alternativprogramm zu schaffen, da uns auch an dieser Stelle die Corona-Beschränkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. So war ein Stadionbesuch mit mehreren tausend Menschen möglich, aber Aktivitäten in geschlossenen Räumen nach wie vor auf maximal 20 Personen beschränkt. Unter diesen Gegebenheiten war uns schnell klar, für was man sich als Fußballfan entscheidet. Eine von uns angedachte Sensibilisierung von Fans konnten wir so nicht wie geplant erreichen. Trotzdem wollen wir hier dem AWO Fanprojekt für die gute Zusammenarbeit, den Austausch und vor allem dem offenen Ohr uns gegenüber danken. Zusätzlich hat sich auch bei der Auslastung bzw. an der Ticketvergabe einiges geändert. Mittlerweile ist eine Auslastung von 50% zulässig, was in unserem Fall 10.000 belegbare Plätze bedeutet. In Gesprächen mit dem Verein und mit anderen Fans zeigte sich dann, dass an den Abendkassen bei mehreren Spielen noch Karten zu haben waren. Außerdem gab es ein weiteres Zeitfenster, um sich mit Dauerkarten einzudecken. Unser Hauptargument ‚Alle oder keiner‘ zieht dementsprechend nur noch sehr begrenzt und lediglich mit Blick auf die gesamte Stadionkapazität, nicht jedoch bei Betrachtung der gewohnten Zuschauerzahlen vor dem Ausbruch der Pandemie. Bleibt noch das Thema Gästefans: mit diesem Punkt haben wir die meisten Schwierigkeiten. Fakt ist, dass bei großen Besucherzahlen 1.000 Gästetickets ausgegeben werden, was bei einer 50% Auslastung 10 % darstellt. In 80-90% der Spiele unserer Liga hat dies keinen Effekt, da ohnehin weniger Gästefans anreisen. Für die wenigen größeren Szenen bedeutet die reduzierte Kartenanzahl jedoch eine Einschränkung. Unter Abwägung und Berücksichtigung aller oben genannten Punkte haben wir uns also dazu entschlossen, das Stadion Essen wieder zu besuchen und unseren gewohnten Platz einzunehmen, um hier unseren Protest sichtbar zu machen und den Verein wieder im Stadion zu unterstützen. Denn für uns ist auch klar, dass der Verein über allem steht und gerade in Krisenzeiten unsere Unterstützung benötigt. Auswärtsspiele werden wir im Einzelnen prüfen müssen, da ein Besuch oder Fernbleiben hier von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Kartenanzahl sowie der Personalisierung von Tickets abhängig ist. Gemeinsam voran, gemeinsam ans Ziel! Fuck Corona!“, teilten die Freaks Ultras dazu in einer Stellungnahme mit. (Faszination Fankurve, 27.09.2021)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
