17.08.2015 - Werder Bremen / FC Schalke 04

Free Valentin Demo & Sprüche gegen Di Santo


Am Samstag folgten zwischen 700 und 900 Personen dem Aufruf verschiedener Ultràgruppen von Werder Bremen und zogen in einer Demonstration, die unter dem Motto „Gegen Nazis und Repression“ stand, zum Stadion. Dort wurden weitere Akzente zum Thema gesetzt und Di Santo bekam sein Fett weg.

Ein Video der Demonstration:

Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration, die über die Route Am Brill in Richtung Marktplatz startete und anschließend die Domsheide passierte, durch das Oster- und Steintor-Viertel zum Gleisdreieck Lüneburger Straße führte, wo die Demonstration gegen 12:20 Uhr aufgelöst wurde, völlig friedlich ab. Die Polizei setze an der Demonstration selbst nur sehr wenige Beamte ein, die hauptsächlich mit der Regelung des Verkehrs beschäftigt waren.

"Wir freuen uns, dass heute so viele Menschen auf der Straße waren und ein Zeichen gegen rechte Hooligans gesetzt haben. Dass sie sich durch jüngsten Angriffe nicht haben einschüchtern lassen lässt mich hoffen, dass auch in Zukunft Nazis jeglicher Art in Bremen kein Raum überlassen wird.", sagt Felix Koch vom Bündnis „Gegen Nazis und Repression“.

Die linksgerichtete Ultràszene in Bremen wirft der dortigen Polizei vor, auf dem rechten Auge blind zu sein, antifaschistische Gegenwehr zu kriminalisieren und dadurch eine Täter-Opfer Umkehr zu betreiben. Die Bremer Polizei verteidigt ihren Standpunkt konsequent Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verfolgen. Der Bremer Polizeipräsident Lutz Müller sagte dazu: "Es nützt uns nichts, wenn wir feststellen, dass diejenigen, die sich äußern, gar nicht dabei gewesen sind oder sich nicht als Zeugen zur Verfügung stellen wollen."

Im Stadion war die Inhaftierung des Werder-Ultras weiterhin Thema. Auf zahlreichen Spruchbändern (siehe Galerie oben) wurde auf das Thema aufmerksam gemacht. Werder Ultras forderten die Freilassung aller antifaschistischer Gefangenen und solidarisierten sich mit den Clapton Ultras aus Ostlondon, die zuletzt von rechtsgerichteten Personen angegriffen wurden.

Der Wechsel von Di Santo zu Schalke war ebenfalls großes Thema. Die HB Crew zeigte ein Spruchband mit einem Di Santo Zitat „Ich liebe Werder“, das in „Ich liebe Geld“ umgewandelt wurde. Caillera zitierte lieber Ailton mit den Worten „Woanders hingehen? Immer Fehler“. Zudem wurde ein großes „Werder ist größer als jeder Spieler“ Spruchband präsentiert. Di Santo wechselte in der Sommerpause überraschend von Bremen zu Schalke.

Nach dem Spiel kam es laut Polizei noch zu einzelnen Auseinandersetzungen zwischen Werder und Schalke Fans, bei denen eine Schalke Fan von einer Flasche am Kopf getroffen wurde und im Krankenhaus behandelt werden musste. Der Vorfall ereignete sich am Sielwall. Zwei Fans wurden wegen Körperverletzungsdelikten festgenommen. (Faszination Fankurve, 17.08.2015)