Freiburger Ultràszene teilweise in Ulm & teils in Leipzig

Teile der Freiburger Fan- und Ultràszene blieben am Samstag dem Auswärtsspiel des SC Freiburg bei Rasenballsport Leipzig fern und besuchten stattdessen das Spiel der 2. Mannschaft beim SSV Ulm 1846. Während die Natural Born Ultras und Immmer Wieder Freiburg (IWF) nach Leipzig reisten, fuhren die Corrillo und Synthesia Ultras nach Ulm.

„Wir haben das heutige Spiel in Leipzig nicht als Gruppe besucht. Die Gründe dafür wollen wir hiermit kurz darstellen: Uns war und ist es sehr wichtig, die Spiele gegen RB Leipzig nicht zu einer Normalität werden zu lassen und den Protest gegen dieses Konstrukt eines Milliardärs weiterhin aufrecht zu erhalten. Leider sind wir bei den vergangen Spielen in Leipzig unseren eigenen Ansprüchen an eine angemessene Protestaktion nicht gerecht geworden. Teilweise aufgrund der Gegebenheiten vor Ort, teilweise mangels eigener Kreativität. Auch im Vorfeld dieses Spiels haben wir es aus verschiedenen Gründen nicht geschafft, einen aussagekräftigen und öffentlichkeitswirksamen Protest im Stadion auf die Beine zu stellen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, das Spiel des Sport Club Freiburg e.V. in Leipzig dieses Jahr als Gruppe nicht zu besuchen. Die Entscheidung, einem Spiel unseres Vereins fernzubleiben, ist uns heute nicht leicht gefallen und soll auch in Zukunft keinesfalls zur Routine werden. Dennoch sind wir der Meinung, dass ein Fernbleiben besser ist, als ein Spiel in Leipzig zu besuchen, ohne dabei eine nennenswerte Protestaktion durchführen zu können, die unseren Ansprüchen genügt“, begründeten die Corrillo Ultras ihre Entscheidung, dem Spiel bei RB Leipzig fernzubleiben und stattdessen nach Ulm zu fahren.

Dort waren auch die Synthesia Ultras anzutreffen, die im Donaustadion ein Spruchband zeigten, auf dem „Gegen dieses System und seine Auswüchse! Scheiß Red Bull Leipzig!“ geschrieben stand. Die Corrillo Ultras, die sich in der Vergangenheit schon ausführlich und reflektiert zum Thema RB Leipzig zu Wort meldeten, beteiligten sich am Samstag in Ulm zudem noch an der Plaktaktion verschiedener Fanszene aus Baden-Württemberg gegen eine mögliche Verschärfung des Polizeigesetzes in diesem Bundesland.

Zudem zeigten die mitgereisten SC Freiburg-Fans gestern in Ulm eine „Dreisamstadt“-Choreografie mit Blockfahne und Pyro. Während die „Amateure“ des SC Freiburg am Samstag ein torloses Regionalliga-Südwest-Spiel im Ulmer Donaustadion ablieferten, unterlagen die Profis in Leipzig mit 2:1. Diese Niederlage sahen die aktiven Gruppen Natural Born Ultras und IWF, die es vorgezogen haben, nach Leipzig zu reisen. Besonderer optischer Protest der Gästefans war dort nicht zu erkennen. (Faszination Fankurve, 29.04.2019)

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