03.01.2016 - Sporting/FC Porto

Fünf Choreos beim Spitzenspiel in Portugal


Fünf Choreos beim Spitzenspiel in Portugal
In Lissabon kam es gestern Abend zum Aufeinandertreffen zwischen Spitzenreiter FC Porto und dem Tabellenzweiten Sporting Club de Portugal aus Lissabon. Die Sporting Fans nahmen das Spitzenspiel zum Anlass, um insgesamt fünf Choreografien zu zeigen und Pyro zu zünden.

Den Anfang machte die Ultràgruppe Torcida Verde 1984, die in einer Ecke der Südkurve beheimatet ist, etwa 30 Minuten vor Anpfiff. Die Gruppe ließ Bänder mit dem Vereinslogo und dem Spruch „Muitos anos de lutas“ (Viele Jahre des Kampfes) vom Oberrang hängen. Später zeigte die gleiche Gruppe noch eine Bockfahne mit einem Ritter und einem Löwenkopf sowie dem Schriftzug der Gruppe.

Die größten Aktionen gingen auf das Konto der Ultràgruppe Juventude Leonina 1976 (Juve Leo), die eine große Fahne am Dach des Estádio José Alvalade in der Mitte der Südkurve in die Höhe zog, auf der ein fahnenschwenkender Sporting Fan abgebildet war. „Todos a gritar Sporting vais ganhar!!“ (Alle schreien Sporting wird gewinnen) war das dazugehörige Spruchband. Im direkten Anschluss folgte die zweite Kurvenshow von Juve Leo, bei der eine Blockfahne in der Mitte der Südkurve hochgezogen wurde, auf der ein Sporting und ein FC Porto Fan bei einem Test in der Schule abgebildet waren. Während der Sporting Fan die Fragen beantworten konnte, blieb dem FC Porto nur das Abschreiben. „Tudo copiana da vosso“ (Alles von uns kopiert) lautete der dazugehörige Vorwurf der Sporting Ultras an die Ultras des FC Porto. Der transparente Hintergrund der Blockfahne wurde genutzt, um dahinter Pyrotechnik zu zünden, die durch die Fahne hindurch sichtbar war.

Zwischen der Choreografie der Torcida Verde und den Aktionen von Juve Leo ließen auch noch die Directivo Ultras XXI ein Blockfahne vom Oberrang herab, deren Motiv sich wandelte. Zudem bemühten sich die Brigada Ultras 2004 in ihrem Eckblock ebenfalls eine kleine nicht allzu spektakuläre Aktion zu zeigen. Jede Gruppe führte somit eine eigene Choreografie durch, weshalb das Gesamtbild der Südkurve nicht wirklich harmonisch erschien. Der Verein schoss zudem noch Konfetti auf der Gegengerade ab.

Im ausverkauften Gästeblock beschränkten sich die dortigen Ultras bei optischen Akzenten auf wenige Schwenkfahnen. Am unteren Ende waren die Zaunfahnen der Super Dragoes 1986 angebracht, der größten Ultràgruppe in Porto. Im Oberrang des Gästeblocks präsentierte die Gruppe eine weitere riesige Zaunfahne. Die 1995 Collectivo Ultras vom FC Porto machten sich über dem Mundloch im Gästeblock breit und wirkten beim Thema Stimmung über das gesamte Spiel motivierter als die Super Drachen. In der Heimkurve war der Stimmungkern bei Juve Leo, Directivo und Torcida auszumachen. Zwischen Juve Leo und der Brigada beteiligten sich Teile der Kurve nicht durchgehend an den Gesängen.

Sporting ging in der 27. Spielminute durch Slimani in Führung. Das Stadion stand nun Kopf und feierte das eigene Team. Beide Teams vergaben im weiteren Spielverlauf größere Torchancen, bevor Slimani in der 85. Spielminute erneut traf. Während des Spiels warfen die Gruppen der Südkurve dem FC Porto Korruption vor. Insagesamt 49.382 Zuschauer sahen, wie Sporting die kürzlich verlorene Tabellenführung zurückeroberte.

Die FC Porto Fans waren so sauer über die Niederlage in Lissabon und den Verlust der Tabellenführung, dass sie den Bus der eigenen Mannschaft bei seiner Rückkehr nach Porto unter lauten Unmutsbekundungen empfingen. Alle Fanfotos des gestrigen Spiels gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 03.01.2016)