24.10.2017 - TSV 1860 München

„Für Denunzianten ist in unserer Fanszene kein Platz“


Im „Da Brunnenmiller“, dem Stadionheft der aktiven Fanszene vom TSV 1860 München nahmen die Ultras des Vereins beim Derby gegen den FC Bayern München II Stellung zu der Pyroaktion beim Auswärtsspiel in Augsburg, um den Pyrokritikern nicht die Deutungshoheit über die Pyroshow zu überlassen.

Dabei wird zunächst einmal zusammengefasst, was in Augsburg überhaupt passiert ist: „Was ist eigentlich passiert? Augsburg Away, Rekordkulisse, 10.000 Löwenfans: die 'blaue Wand', unsere Löwen verkürzen auf 2:1 und im Gästeblock gehen Fackeln und Rauchtöpfe an. Eigentlich nichts besonderes. Der Schiedsrichter unterbricht pflichtgemäß das Spiel für 2 Minuten, obwohl keinerlei Beeinträchtigung vorlag, und schon wird weitergespielt. Und nun? Die selbe Leier, das alte Spiel. Sodom und Gomorrha im Internet.“ Unter Berichten von Münchner Zeitungen und in den sozialen Netzwerken und Foren entwickelten sich im Nachgang dieser Pyroaktion zahlreiche Diskussionen.

Die aktive Fanszene von 1860 München stellt dazu klar: „Pyrotechnik ist eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat. Für Ordnungswidrigkeiten geht niemand ins Gefängnis und ist niemand zu Zeugenaussagen verpflichtet. Wird jemand überführt, bekommt er ein Stadionverbot. Wir schreiben diesen Text, um dem anonymen Lynchmob der Internet- und Social Media-Seiten nicht die Deutungshoheit über unsere Aktionen zu überlassen. Für Denunzianten und Law & Order-Fanatiker ist in unserer Fanszene und in unserem Stadion kein Platz.“


Vor Saisonbeginn rief der Dachverband Münchner Löwen die TSV 1860-Fans dazu auf, sich bei Heimspielen in Giesing und bei den Dorfvereinen der Regionalliga Bayern vernünftig zu benehmen. Nun erklärt die aktive Löwenfanszene, warum der FC Augsburg mit seinem Bundesligastadion hier eine Ausnahme darstellt: „Das Versprechen, sich in Giesing und bei kleineren Vereinen im Münchner Großraum und Umland anständig aufzuführen, ist mitnichten gebrochen. Jedem sollte klar sein, dass ein FC Augsburg nicht zu vergleichen ist mit sympathischen Vereinen wie Buchbach, Schlading-Heining oder Garching. Denn genau in diesen 'kleineren Vereinen' gibt es Löwenfans, die dort in den gastgebenden Vereinen, Institutionen und Fanclubs aktiv sind. Unternehmensähnliche Vereine wie etwa der FCA fallen nicht in diese Sparte. Und: Wir schreiben diesen Text in der Gewissheit, dass unsere Zukunft im Sechzgerstadion nicht von ein paar Fackeln im Augsburger Gästeblock abhängt und dass sich die Fanszene sehr wohl der Tragweite ihres Handelns bewusst ist“, so die aktive Fanszene im „Da Brunnenmiller“ weiter.

Übrigens: Das Derby am vergangenen Sonntag galt für viele verantwortliche Personen bei der Stadt München als Indikator dafür, ob die Löwen auf in der kommenden Saison wieder in Grünwalder Stadion spielen dürfen. Vorab wurde mit einem Ende für 1860 in Giesing gedroht, sollte es zu Vorfällen kommen. Die Polizei München lobte im Nachgang das Verhalten der Löwenfans in Giesing explizit, wie schon im gesamten bisherigen Verlauf (Faszination Fankurve berichtete). Somit zeigte das Derby, dass sich die Fanszene weiterhin an den Appell der Münchner Löwen hält. (Faszination Fankurve, 24.10.2017)

Fanfotos TSV 1860 München




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