13.02.2019 - SpVgg Fürth

Fürther Ultras mit Statement zu Trainerverpflichtungen


Nachdem die Spielvereinigung Fürth mit Stefan Leitl einen ehemaligen Spieler des 1. FC Nürnberg als Trainer und mit Andre Mijatović einen Co-Trainer verpflichtete, der sich 2007 aus einem Vertrag bei der Spielvereinigung klagen wollte, zeigten Fürther Ultras beim Heimspiel gegen Duisburg Spruchbänder gegen die neuen Trainer.

„Gemeinsam? Mit Clubsau und Co-Kläger schafft man keine Identifikation!“, stand auf dem Spruchband auf der Nordtribüne Fürth geschrieben (Faszination Fankurve berichtete). Nun haben die Ultras der Spielvereinigung Fürth im Namen der Gruppen Horidos, Entourage, Stradevia und Gioverde ausführlich Stellung zu den Trainerverpflichtungen genommen und ihre Sicht der Dinge erläutert.

„Wir sind uns bewusst, dass die Trainer in Fürth angesichts beschränkter finanzieller Mittel nicht gerade Schlange stehen und dass das selbst gesteckte Anforderungsprofil den Kandidatenkreis weiter einschränkt. Ebenso können wir verstehen, dass gerade im Hinblick auf das wegweisende Duisburg-Heimspiel eine schnelle Lösung angestrebt wurde. Doch bei der getroffenen Auswahl können wir den Entscheidungsträgern wenig Weitsicht und noch weniger Fingerspitzengefühl attestieren. Gerade in sportlich angespannten Zeiten lässt sich die Neueinstellung dieses Trainerteams mit einem Pulverfass gleichsetzen, das aus der Vereinsführung leichtfertig inmitten der aufgeheizten Stimmung gesetzt wurde! Denn wohl noch nie zuvor hatte ein Trainerteam in Fürth bereits bei Amtsantritt so wenig Kredit und Lobby bei den Fans. Stefan Leitl schnürte nicht nur als Spieler zwischen 1999 und 2001 seine Fußballschuhe für den 1. FC Nürnberg – was im übrigen nicht ausschlaggebend für unsere Reaktion ist, kickten in der Vergangenheit doch bereits hin und wieder spätere Kleeblattspieler bereits beim Erzrivalen – sondern auch beispielsweise noch knapp zwei Wochen vor seiner Einstellung beim Hallenturnier in Regensburg für das FCN-Traditionsteam. Später posierte er Arm in Arm mit einer Club-Ikone wie Andreas Wolf. Es scheint so, als wären seine etwaigen Liebesbekundungen für den FCN, wie beispielsweise "Natürlich drücke ich dem Club die Daumen, weil der Club in die erste Liga gehört und immer noch einer meiner Lieblingsvereine ist" (fcn.de/April 2009) immer noch aktuell. Das mag in solchen Kreisen vielleicht für die Beteiligten völlig normal sein – für uns ist es das nicht! Und auch Leitls Co, Andre Mijatović, hat eine fragliche Vergangenheit aufzuweisen. Seine sportlichen Leistungen im Kleeblatt-Trikot zwischen 2005 und 2007 hätten durchaus positiv in Erinnerungen bleiben können, hätte er sich damals nicht so unrühmlich aus Fürth verabschiedet. Zur Erläuterung: Im Anschluss an die Saison 06/07 zog die SpVgg beim wechselwilligen Kroaten die vertraglich festgehaltene Option einer einjährigen Vertragsverlängerung. Mijatović wollte diese rechtmäßige Maßnahme nicht akzeptieren und reichte Klage gegen die SpVgg ein. Nur weil Arminia Bielefeld die geforderte Ablösesumme dann wenig später zahlen wollte, wich er wieder von der Klage ab, welche ohnehin kaum Erfolgsaussichten hatte. Sein damaliges Ziel hatte er somit erreicht: endlich weg von der SpVgg. Nun setzt man in so einer Schlüsselposition auf einen Charakter, der unseren Verein 2007 mit einer Klage belastete und sich in dieser Situation menschlich als große Enttäuschung hervortat“, heißt es in der Stellungnahme der Fürther Ultras.

Die Ultràgruppen befürchten, dass sich die Identifikation der Kleeblatt-Fans mit dem eigenen Verein reduzieren und das Gemeinschaftsgefühl leiden könnte. Konkret fordern die Ultràgruppen, dass sich ein solcher Fall nie wieder wiederholen darf. Gleichzeitig erklären die Ultras, dass sich die eigene Mannschaft, wenn sie nicht gerade wieder 6:0 in Paderborn verliert, der Unterstützung der Kleeblatt-Fans sicher sein kann. In Bezug auf das Trainerteam stellen die jedoch Ultras klar. „Auch wenn es uns schwer fallen wird, müssen wir mit der Konstellation nun irgendwie zurechtkommen und im Wohle unserer SpVgg handeln. Wir möchten allerdings von Anfang an klar machen, dass das Trainerteam unabhängig vom sportlichen Werdegang von uns keinerlei Rückendeckung erfährt. Denn mit diesem Duo können und wollen wir uns schlichtweg nicht identifizieren!“ (Faszination Fankurve, 13.02.2019)

Fanfotos SpVgg Fürth




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