Fusion in Leipzig geplant

VfB Leipzig-Präsident und Lokomotive Leipzig-Aufsichtsratsmitglied Jens-Peter Hirschmann informierte am 20. September 2021 die über 50 anwesenden Vereinsmitglieder des 1. FC Lokomotive Leipzig über den Stand der Dinge bezüglich der Fusion mit dem VfB Leipzig.

Am 7. Oktober 2021 ist nun der große Tag gekommen. Die aktuell 23 Mitglieder des VfB Leipzig werden um 18 Uhr über ihre Verschmelzung mit dem 1. FC Lok abstimmen. Um 19 Uhr beginnt dann die Außerordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. auf der Haupttribüne des Bruno-Plache-Stadions.

Sollten alle Abstimmungen erfolgreich verlaufen, wird der zukünftige Verein in seiner Langform „1. FC Lokomotive Leipzig – Verein für Bewegungsspiele e.V.“ heißen und am 11. November 1893 gegründet worden sein. Nach Bestätigung durch das Amtsgericht spätestens gegen Ende des Jahres sind beide Vereine dann rechtssicher verschmolzen und einer Anmeldung der Meistersterne beim DFB steht nichts mehr im Wege. Beim DFB in Frankfurt muss zuerst der Spielausschuss und dann das Präsidium über unseren Antrag entscheiden.

Neuer Tribünenname
In einem gemeinsamen Maßnahmenkatalog des VfB und des 1. FC Lok wurden einige Ideen formuliert, um die Tradition des VfB Leipzig weiterhin lebendig zu halten. Dazu zählt unter anderem ein blau-weißes Ausweichtrikot, die Einrichtung eines Traditionskabinetts und die Umbenennung der historischen Holztribüne in „VfB-Tribüne“. Die Tribüne selbst ist nach Anforderungen des Denkmalschutzes in den früheren VfB-Farben gestrichen. Ebenso stehen Überlegungen im Raum, einzelne Blöcke im Bruno-Plache-Stadion nach bekannten VfB-Persönlichkeiten zu benennen.

Vereinsgeschichte
Die beiden fusionierenden Vereine können auf eine belebte Vereinsgeschichte zurückblicken. So wurde der VfB Leipzig im Jahr 1896 gegründet und schloss sich 1898 mit den am 11. November 1893 (das dann offizielle Gründungsdatum des fusionierten Vereins) gegründeten Sportbrüdern Leipzig zusammen. Ab dem Jahr 1900 traten die beiden Vereine als VfB Leipzig auf. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der VfB Leipzig 1945 zwangsaufgelöst. Über weitere Neugründungen und Zusammenschlüsse entwickelte sich 1963 der SC Leipzig – eine Fusion aus SC Rotation und SC Lokomotive.

Drei Jahre später löste sich die Fußballabteilung aus dem SCL und gründete den 1. FC Lokomotive Leipzig. Im Jahr 1991 benannte sich der Verein in den VfB Leipzig um, der fortan 13 Jahre unter diesem Namen spielte, ehe der 2004 aufgrund von Insolvenz den Spielbetrieb einstellen musste. Einige VfB-Fans gründeten mit Blick auf die Insolvenz des VfB am 10. Dezember 2003 den 1. FC Lokomotive Leipzig neu (Faszination Fankurve berichtete). Fast 17 Jahre später sollen nun die übrig gebliebenen Vereinsmitglieder des VfB Leipzig mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig fusionieren. (Faszination Fankurve, 21.09.2021)