12.01.2018 - VfB Stuttgart

„Fußball in Deutschland braucht 50+1“


Vor dem Rückrundenstart der 1. Bundesliga hat sich die Ultràgruppe Schwabensturm vom VfB Stuttgart zum Thema 50+1-Regel in Deutschland zu Wort gemeldet. Die Ultras aus Stuttgart machen sich trotz der bisherigen Ausnahmen weiterhin für den Erhalt der 50+1-Regel stark, auch wenn es ein schwieriger Kampf wird.

„Eine weitere Aufweichung wird den Fußball wieder ein Stück weiter zerstören. Und nein, das ist kein altmodisches Getue von Fußballromantikern. Das ist die Realität. Sind Hoffenheim und Leipzig hierzulande nicht warnende Beispiele genug? Zeigt sie nicht deutlich auf, wohin die Reise gehen wird? Mäzene und Investoren erschaffen sich wortwörtlich ein Machwerk ihrer Vorstellung des Fußballs. Und auch hier ist es völlig nebensächlich, ob das nun das Spielzeug eines alten Mannes ist oder die Werbeplattform eines multinationalen Unternehmens. In beiden Fällen haben sowohl Hoffenheim als auch RB den Fußball nachhaltig und unwiderruflich verändert. Es sollte uns Warnung genug sein. Und wie gesagt, es ist aktuell nur Spekulation, welche Folgen die Entscheidung für Hannover 96 haben wird. Doch seien wir ehrlich: Erwarten wir wirklich eine positive Veränderung im Business Fußball, wenn wir Einzelnen noch mehr Macht geben und ganze Bundesligaclubs auf Gedeih und Verderben allein diesen Einzelnen ausliefern? Auch wenn dieser Kampf dem gegen die oftmals beschworenen Windmühlen gleicht: Solange die Chance besteht, muss für den Erhalt der 50+1-Regel gekämpft werden! Der Fußball in Deutschland muss weiterhin selbstbestimmt bleiben können. Es ist Augenwischerei, wenn führende Verantwortliche das mäßige Abschneiden der deutschen Vertreter in den internationalen Wettbewerben allein auf die fehlenden Möglichkeiten durch den Bestand der 50+1-Regel zurückführen. Hier wird versucht, die Aktualität zu nutzen und Stimmung zu erzeugen. Oder ist RB Leipzig auch aufgrund fehlender finanzieller Chancen aus der Königsklasse geflogen? Absoluter Blödsinn!“, heißt es in der Mitteilung des Schwabensturms.


Die Ultras des VfB Stuttgart kündigen weiter an, für den Erhalt von 50+1 in Deutschland zu kämpfen. Es sei die Aufgabe der Fans, für den Erhalt der Regel zu sorgen: „Es liegt wohl an uns Fans, den rollenden Stein aufzuhalten. Stellen wir uns denen entgegen, die den Fußball zum Aufbau und Erhalt der eigenen Macht missbrauchen. Wehren wir uns gegen die, die sich alleinige Selbstbestimmung aneignen wollen. Und kämpfen wir entschlossen für den Erhalt von 50+1! Der Fußball in Deutschland braucht 50+1. Wir Fans brauchen 50+1! Diese Regelung gibt uns und dem Fußball die Möglichkeit der Abgrenzung, der Eigenständigkeit und der Selbsterhaltung. Ohne 50+1 wird der Fußball über kurz oder lang in seiner heutigen Form vor die Hunde gehen. Machen wir uns bewusst, was uns der Fußball wert ist. Geht es wirklich um die Maximierung von Erfolg und Kapital? Oder hat sich der Sport noch etwas von dem erhalten, warum die allermeisten der Hundertausenden an den Wochenenden in die Stadien pilgern? Liegt es vielleicht daran, dass wir uns noch eine kleine Blase erhalten konnten, in der wir das Gefühl haben, dass der Fußball ein kleines, ganz kleines bisschen zumindest noch auch jedem Einzelnen gehört und wir es schaffen, mit unseren Stimmen, unserem Handeln und Tun kleine Veränderungen anzustoßen, die Großes bewegen können?“, so der Schwabensturm weiter. (Faszination Fankurve, 12.01.2018)

Fanfotos VfB Stuttgart




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