Fußball kostet englische Fans über 1.400 Euro im Jahr

Der Finanzdienstleister Virgin Money hat eine Studie über den finanziellen Aufwand englischer Fans für Spiele ihres Lieblingsclubs veröffentlicht. Die dortigen Supporter geben im Schnitt 1.080 Pfund pro Jahr (1.411 Euro) für Fußball-Besuche aus.

Das Ergebnis errechnet sich aus den Angaben von über 2.000 befragten Anhängern von Clubs aus allen vier Profiligen. Die Fans der Premier-League-Clubs greifen sogar noch tiefer ins Portemonnaie und geben durchschnittlich noch mal rund 250 Pfund (327 Euro) mehr aus. Die ermittelten Kosten beinhalten Tickets, Fanartikel, Programmhefte, Essen, Alkohol und Reisekosten.

Jeder achte Fan eines Clubs aus der englischen Eliteliga gab sogar an, 3.000 Pfund (3.919 Euro) im Jahr nur für Tickets auszugeben. Die Eintrittspreise haben sich in England in den vergangenen zwei Jahren um durchschnittlich 9,3 Prozent erhöht: Zur laufenden Saison verzichteten einige Vereine aufgrund stagnierender oder rückläufiger Zuschauerzahlen allerdings auf eine weitere Erhöhung. Die Top-Clubs haben dagegen die Preisschraube weiter angezogen.

Die Kostenentwicklung der vergangenen Jahre wird deutlich, indem man einen Blick auf den Preis für das günstigste Ticket beim FC Arsenal wirft. In der Saison 91/92 konnte ein Fan im günstigsten Fall schon für zehn Pfund die Gunners live im Stadion erleben. Heutzutage kostet ein Ticket mindestens deren 32, bei Topspielen muss der Arsenal-Anhänger sogar 46 Pfund berappen. Innerhalb von 16 Jahren hat sich der Preis hier als vervierfacht.

Die Football Supporters Federation (FSF) warnt davor, dass es sich hierbei um eine sehr gefährliche Entwicklung handelt. „Eines Tages werden die Clubverantwortlichen auf leere Tribünen in ihren Stadien blicken und sich fragen, wo all die Fans geblieben sind“, heißt es von Seiten des Fan-Verbandes. Gerade in Bezug auf die hoch dotierten Fernsehverträge sieht die FSF keine Rechtfertigung für die ständig steigenden Eintrittspreise. (Faszination Fankurve, 04.03.08)