21.11.2019 - 1. FC Saabrücken

„Gedanke daran sorgt bei uns für Schnappatmung“


In dieser Woche wurde bekannt, dass sich die Montage der Tribünendächer im neuen Ludwigsparkstadion in Saarbrücken, die in diesem Monat vorgesehen war, um mehrere Monate verzögert. Damit ist unklar, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Die Ultras vom 1. FC Saarbrücken haben sich deswegen zu Wort gemeldet.

Voraussichtlich kann erst im Februar mit der Dachmontage begonnen werden. Grund dafür sind zeitintensive statische Prüfungen, die vor der Fertigung und Anbringung der Stahleinbauteile des Daches sowie der Membrane begonnen werden kann. Zusätzlich seien laut der Landeshauptstadt Saarbrücken technische Schwierigkeiten bei vorausgehenden Bauarbeiten aufgetreten, wodurch die Stahlbauteile des Daches angepasst werden müssen.

Die Fertigstellung des Ludwigsparkstadions verzögert sich damit erneut. Die Ultraszene vom 1. FC Saarbrücken sieht nun in Gefahr, dass der FCS zu Beginn der Saison 2020/2021 das Exil in Völklingen verlassen und zurück in den Ludwigspark ziehen kann. Die FCS-Ultras fordern, dass alles dafür getan wird, dass ihr Verein zur nächsten Saison zurückziehen kann, zur Not auch ohne fertiges Stadiondach.

„Aktuell ist sogar unsicher, ob wir im nächsten Sommer überhaupt wieder im Park spielen können. Alleine der Gedanke daran sorgt bei uns für Schnappatmung. Versuchen wir die Dinge trotzdem einmal nüchtern zu betrachten: Die Stadt als Bauherrin hat in den letzten Jahren wahrlich jede Menge Bockmist gebaut, das ist unbestritten. Welche Personen hierfür aber genau verantwortlich sind, lässt sich wie bei vielen öffentlichen Projekten nur schwerlich ermitteln. Im Verlauf der Jahre haben schlicht und ergreifend zu viele Menschen ihre Finger in die desaströse Planung des Parks gesteckt. Jetzt ist es zwingend erforderlich, dass die Verantwortlichen der Stadt den Park so schnell wie möglich spielbereit machen und dann fertigstellen! Auch wenn das öffentlich transportierte Bild einen anderen Eindruck erweckt, bei der Stadt hat niemand Lust auf einen BER 2.0 (Flughafen Fiasko Berlin). So viel können wir euch mit Gewissheit sagen. Nun stellen auch wir uns die Frage, wie umgehen mit dieser Posse. Drauf hauen? Im Dreieck springen und einen Infarkt riskieren? Sarkasmus? Polemik? In dieser Woche war von allem etwas dabei, zumindest, wenn man in die einschlägig bekannten Internetportale der blau-schwarzen Fanszene gelugt hat. Zugebenermaßen können wir es niemandem verübeln, der so reagiert. Wir sagen trotzdem, dass Aufregung, Empörung und Beleidigungen jedweder Art den Park auch nicht schneller bezugsfertig machen“, hoffen die Ultras des 1. FC Saarbrücken, dass alles versucht wird, damit ihr Verein zu Beginn der nächsten Saison zurück nach Saarbrücken ziehen kann.

Erst im Sommer 2019 hat die Fanszene des 1. FC Saarbrücken einen Forderungskatalog formuliert und an die Stadt Saarbrücken sowie den eigenen Verein übergeben. Darin wurden Forderungen gestellt, die beim Neubau des Ludwigsparkstadions berücksichtigt werden sollen, damit sich Heim- und Gästefans im neuen Stadion in Saarbrücken wohlfühlen können (Faszination Fankurve berichtete).

In der heute auf Ludwigspark.de veröffentlichten Stellungnahme der Ultras vom 1. FC Saarbrücken wird nochmals darauf hingewiesen, dass im neuen Stadion Platz für Zaunfahnen sein, mit Bargeld bezahlt und auf fanunfreundliche Zäune, übertriebene Videoüberwachung und separate Eingangskontrollen für Fanmaterialien verzichtet werden soll. Auch auf eine Polizeiwache innerhalb des Stadions können die FCS-Ultras gerne verzichten. „Wer soll denn den neuen Park mit Leben füllen und schöne Bilder liefern? Die Haupttribüne samt Logenbesuchern oder der Pöbel auf den Stehplätzen?! Die Antwort kennt jeder! Demnach muss das Selbstverständnis eines Traditionsvereins sein, die Interessen der Stehplatzbesucher in den Mittelpunkt zu stellen und auf Vorrichtungen zu verzichten, die meilenwert über zu erfüllende Mindeststandards hinaus schießen“, so die Forderungen von Boys Saarbrücken, Clique Canaille und Nordsaarjugend. Eine erneute Demonstration wegen des sich weiter verzögernden Stadionbaus sei aktuelle laut Angaben der FCS-Ultras nicht geplant. Von den ursprünglich geplanten 16 Millionen Euro, die der Umbau ursprünglich kosten sollte, ist man mittlerweile weit entfernt. Aktuell liegen die Baukosten bei etwa 41 Millionen Euro.(Faszination Fankurve, 21.11.2019)

Fanfotos 1. FC Saabrücken




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