Gedenkaktion für in Polizeigewahrsam verstorbenen Mann

Am Morgen des 01. November 2021 ist Giorgakis im Polizeigewahrsam in Wuppertal verstorben. Der 25 Jahre alte Mann war in Straelen bekannt, weshalb die Fanszene des SV Straelen beim gestrigen Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach eine Gedenkaktion durchführte.

„Pol-W: SCHULDIG!!! R.I.P. GIORGAKOS“, stand auf einem Spruchband der Gruppe Platoon19 in Richtung der Polizei Wuppertal geschrieben. Zudem war das Plakat mit der Abkürzung „1312“, ein Code für „All Cops Are Bastards“, versehen. In Gedenken an Giorgakis verzichtete die Fanszene des SV Straelen gestern zudem auf weitere Tifo-Materialien.

Die Polizei aus Wuppertal und die Staatsanwaltschaft machten den Tod von Giorgakis in Polizeigewahrsam erst am 07. November 2021 öffentlich. Diese verzögerte Information der Öffentlichkeit wurde vielfach kritisiert. „Im Verlauf der Blutprobenentnahme verlor der Mann plötzlich das Bewusstsein und wurde reanmiationspflichtig. Die Reanimation wurde zunächst durch den anwesenden Arzt vorgenommen und im Anschluss durch einen Notarzt des Rettungsdienstes fortgesetzt. Leider blieb die Reanimation erfolglos. Eine am 03.11.2021 durchgeführte Obduktion des Verstorbenen ergab keinerlei Hinweise auf ein todesursächliches Fremdverschulden oder eine todesursächliche Gewalteinwirkung. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte eine internistische Grunderkrankung im Zusammenwirken mit einem Drogenkonsum den Tod herbeigeführt haben. Ein bereits am vergangenen Montag eingeleitetes Todesermittlungsverfahren wird aus Neutralitätsgründen durch das Polizeipräsidium Hagen geführt. Dieses Verfahren richtet sich nicht gegen die eingesetzten Polizeibeamten. Darüber hinaus wird durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal derzeit gegen eine unbekannte Person ermittelt, welche dem 25-Jährigen die konsumierten Drogen zur Verfügung gestellt hat“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am 07. November 2021 zum Tod von Giorgakis in einer Pressemitteilung mit.

Am 11. November 2021 wurden die Umstände des Todesfalls im Wuppertaler Polizeigewahrsam auch im Innenausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen thematisiert. NRW-Innenminister Reul und Oberstaatsanwalt Baumert erklärten dort auch die Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit. Weil es sich um eine „persönliche Tragödie“ gehandelt habe, seien Presse und Öffentlichkeit nicht zeitnah informiert worden. Laut Angaben des WDR hat die Schwester des Verstorbenen, die bei der Festnahme dabei war, Anzeige gegen die Polizei erstattet. (Faszination Fankurve, 14.11.2021)