12.06.2019 - 1. FC Köln

„Geklaute Europa-Saison für ein eingestelltes Verfahren“


Weil Fans des 1. FC Köln am 24. April 2017 Pyrotechnik beim Regionalliga West zwischen der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln und Rot-Weiss Essen zündeten, wurden Wochen danach 50 Kölner Fans mit Stadionverboten belegt. Am Abend des Spiels mussten 173 Fans ihre Personalien abgeben.

Den Fans wurde das Zünden selbst oder die Beihilfe zum Pyrozünden vorgeworfen. Wegen der vom 1. FC Köln ausgesprochenen Stadionverbote verpassten die betroffenen Fans auch die Heimspiele der Geißböcke in der Europa League im Jahr 2017.


Heute hat sich der Kölsche Klüngel, die Fanhilfe, die Fans des 1. FC Köln bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, zu diesem Thema zu Wort gemeldet und dabei auch Vorwürfe gegenüber dem 1. FC Köln erhoben: „Hierbei machte die Stadionverbotskommission des 1. FC Köln keinerlei Unterschiede zwischen den Beschuldigten. Jugendliche, die noch nie in Erscheinung getreten waren und denen die (unvermummte) Beihilfe vorgeworfen wurde, erhielten die gleiche Strafe wie Personen, denen das vermeintliche Zünden von Pyrotechnik zur Last gelegt wurde. Es machte zudem keinen Unterschied, ob und wie sich die Personen gegenüber der Stadionverbotskommission des 1. FC Köln äußerten. Alle polizeilich Beschuldigten erhielten seitens des 1. FC Köln ausnahmslos ein einjähriges Stadionverbot und verpassten somit nicht nur die sicherlich besser zu verschmerzenden Abstiegssaison, sondern auch die ersten Heimspiele auf internationaler Bühne seit über zwei Jahrzehnten! Mittlerweile hat sich auch die chronisch überlastete Kölner Justiz der Sache angenommen, einen Schlussstrich unter die Vorfälle gezogen und alle uns bekannten Verfahren gegen die Zahlung geringer dreistelliger Beträge eingestellt. Interessanterweise variierten die Zahlungsmodalitäten zu Gunsten der vermeintlichen Haupttäter, die weniger zahlen mussten, als Personen, die als vermeintliche Helfer beschuldigt wurden. Kein vermeintlicher Täter konnte überführt werden und keine Person wurde von einem ordentlichen Gericht verurteilt. Lediglich die Stadionverbotskommission des 1. FC Köln sprach ihr individuelles Urteil aus und sperrte über 50 Personen in der wichtigsten Saison der jüngsten Vereinsgeschichte aus!“, teilte der Kölsche Klüngel dazu mit.

Die Kölner Fanhilfe fordert auch wegen dieses Beispiels, dass Stadionverbote erst nach einer vorherigen Verurteilung ausgesprochenen werden. Bei betroffenen Fans habe das Vorgehen dazu geführt, dass das Vertrauen in die Stadionverbotskommission des 1. FC Köln und in die Polizei gesunken sei. (Faszination Fankurve, 12.06.2019)

Fanfotos 1. FC Köln




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