Geklaute Fahnen, Choreos, Pyroshows & Unterbrechung

Am vergangenen Samstag kamen nur 24.164 Zuschauer ins Stadion Poznań um die Ekstraklasa-Partie zwischen Lech Poznań und Legia Warschau zu sehen, die in der Vergangenheit schon Mal deutlich mehr Zuschauer anlockte. Auf den Rängen wurde den anwesenden Fans trotzdem viel geboten.

Aus der Hauptstadt durften 1.350 Legia-Fans nach Posen reisen, die die Reise mit einem Sonderzug zurücklegten und vom Bahnhof in Palędzie mit Shuttlebussen zum Stadion in Posen gebracht wurden. Dort zogen die Legia-Fans im Gästeblock zunächst eine Fahne im Karomuster in den Vereinsfarben von Legia hoch. Anschließend kamen zwei geklaute Lech Poznań-Fahnen sowie ein Shirt und Schals zum Vorschein, die verbrannt wurden. Direkt im Anschluss an diese Aktion startete eine Pyroshow im Gästeblock, bei der in der ersten Reihe des Oberrangs rote Bengalische Fackeln gezündet wurden.

In der Heimkurve erinnerte man hingegen 100 Jahre nach Ende des Posener Aufstands an dieses geschichtliche Ereignis, das vom 27. Dezember 1918 bis zum 16. Februar 1919 andauerte. Bei dem militärischen Aufstand kämpften in der Region um Posen polnischsprachige Menschen für eine Eingliederung in den nach dem ersten Weltkrieg wiederentstandenen polnischen Staat.

Der Aufstand war von Erfolg gekrönt, weshalb auf der Blockfahne ein deutscher bzw. preußischer Soldat zu sehen war, dem ins Gesicht getreten wurde. Anschließend gab es auch im Heimbereich eine Pyroshow. Wegen der Rauchentwicklung bei dieser Aktion unterbrach der Schiedsrichter die Partie kurzzeitig.

Auf dem Rasen gewann Lech gegen Legia mit 2:0, womit die Hauptstädter im Meisterschaftkampf mit Danzig weiter in Rückstand geraten. Posen ist hingegen aktuell Fünfter der Ekstraklasa-Tabelle. Die Gästefans wurden im Nachgang der Auswärtsniederlage nach einer etwa einstündigen Blocksperre ohne besondere Vorfälle mit Shuttlebussen wieder zum Provinzbahnhof gefahren, von wo aus es mit dem Sonderzug zurück nach Warschau ging. (Faszination Fankurve, 28.02.2019)