23.01.2018 - Lok & Chemie Leipzig

Geld- & Bewährungsstrafen für Lok & Chemie Leipzig


Vor allem wegen der Vorfälle beim letzten Derby zwischen Lokomotive und Chemie Leipzig verurteilte das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) die beiden Regionalligisten zu Geldstrafen und Zuschauerteilausschlüssen bei kommenden Derbys.

Die Zuschauerteilausschlüsse wurden zur Bewährung ausgesetzt. Sollte es bis 31. Dezember 2018 zu weiteren Vorfällen kommen, die das NOFV-Sportgericht als sanktionswürdig einstuft, würde ein kommendes Leipziger Derby mit einem Zuschauerteilausschluss stattfinden. Bei einem Heimspiel von Lok Leipzig dürften dann nur 3.000 Zuschauer ins Bruno-Plache-Stadion, in den Alfred-Kunze-Sportpark von Chemie Leipzig würden anschließenden nur 2.000 Fans zum Derby gelassen.

Der DFB kündigte im August 2017 an, vorerst keine Kollektivbestrafungen, wie Zuschauerteilausschlüsse mehr zu verhängen (Faszination Fankurve berichtete) und hat sich seitdem auch daran gehalten. Beim NOFV sieht man dies offenbar anders und hält an Zuschauerteilausschlüssen fest.

Neben dieser Bewährungsstrafen muss Chemie Leipzig 10.000 Euro bezahlen, wovon 3.000 Euro für sicherheitstechnische, infrastrukturelle oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden dürfen. Lok Leipzig muss 12.000 Euro zahlen, 4.000 Euro davon dürfen für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben werden. Die BSG Chemie Leipzig wurde neben den Vorfällen beim Derby, bei dem beide Fanlager Pyrotechnik zündeten, Raketen abschossen und geklaute Fanartikel präsentierten, auch für Vorfälle beim Heimspiel gegen VSG Altglienicke bestraft, bei dem der Schiedsrichter-Assistent mit Bier beschüttet wurde und Fans den Innenraum betraten. Bei Lok Leipzig wurde zudem das Übersteigen eines Zauns durch zwei Fans am 29. Juli 2017 mitbestraft. Auch das Beschütten des Chemie-Leipzig Trainers durch einen Lok-Fan nach dem Derby am 22. November 2017 wurde sanktioniert.


Während Lok Leipzig ankündigte, die eigene Verurteilung mit einem Rechtsbeistand analysieren zu wollen und erst dann entscheiden, ob man Beschwerde gegen das Urteil einlegt. Chemie Leipzig erklärte bereits, Beschwerde gegen das Urteil einzulegen und teilte mit: „Nach erster Sichtung des Urteils beschloss der Vorstand der BSG Chemie, das Urteil wegen diverser Bedenken zu Strafhöhe, Begründung und Form anzufechten. Selbstverständlich wird dazu neben einer inhaltlichen auch eine umfassende juristische Prüfung erfolgen. Die BSG Chemie stellt dabei ausdrücklich fest, dass sie die beurteilten Geschehnisse an sich nicht in Frage stellt und bereit ist, dafür auch angemessene Konsequenzen zu tragen. Das Abfeuern von Raketen wird vom Verein ebenso wie jede Gewalt im und vor dem Stadion nicht toleriert und auch vereinsintern ausgewertet und gegebenenfalls geahndet. Entsprechende Verfahren wurden und werden durchgeführt.“ (Faszination Fankurve, 23.01.2018)


Strafenkatalog
Januar 2018 - Juni 2018
DatumVerein/LandStrafeGrund
22.01.2018BSG Chemie Leipzig10.000 Euro und Zuschauerteilausschluss auf Bewährung.Vorfälle beim Derby und beim Heimspiel gegen Altglienicke.
22.01.2018Lokomotive Leipzig12.000 Euro und Zuschauerteilausschluss auf Bewährung.Vorfälle beim Derby und bei weiterem Heimspiel.
22.01.2018Dynamo Dresden20.000 EuroPyro in Darmstadt und Heidenheim sowie gegen Kaiserslautern und Aue.
22.01.2018MSV Duisburg25.000 EuroPyro und fliegender Böller in Düsseldorf, der Ordner verletzte.
22.01.2018Eintracht Frankfurt75.000 EuroPyro gegen Hannover 96, in Dortmund, in Hamburg, in Schweinfurt, in Heidenheim sowie fliegende Papierrollen beim Spielen in Schweinfurt und Köln.
19.01.2018Bayer Leverkusen25.000 EuroFliegende Gegenstände gegen RB Leipzig, Pyro in Hannover und Mönchengladbach.
19.01.2018Werder Bremen24.000 EuroPyro gegen Hannover und in Dortmund.
19.01.2018SC Freiburg8.000 EuroPyro in Stuttgart.
19.01.20181. FC Kaiserslautern28.000 EuroPfiff aus Fanblock, fliegende Gegenstände und Flitzer in Sandhausen, fliegende Gegenstände in Heidenheim, Pyro bei Spielen gegen Aue und im Pokal gegen Stuttgart sowie Blocksturm beim Spiel gegen Nürnberg.
17.01.2018VfB Stuttgart33.000 EuroPyro in Mönchengladbach sowie Pyro und fliegende Gegenstände in Mainz im Pokal.
15.01.2018Hamburger SV30.000 EuroPyro beim Spiel in Hannover, auf Schalke und beim Spiel gegen Frankfurt. Kurzzeitige Unterbrechungen gegen Hannover und Frankfurt.
15.01.20181. FSV Mainz 0525.000 EuroPyro beim Spiel in Mönchengladbach und gegen Stuttgart sowie beim gleichen Spiel mit Flüssigkeit beschüttet Spieler.
09.01.2018Preußen Münster2.000 EuroPyro beim Spiel gegen Chemnitz.
08.01.2018Rot-Weiss Essen3.000 EuroPyro beim Auswärtsspiel in Aachen.


Hier geht es zum Strafenkatalog der Hinrunde 2017/2018.