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Vor allem wegen der Vorfälle beim letzten Derby zwischen Lokomotive und Chemie Leipzig verurteilte das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) die beiden Regionalligisten zu Geldstrafen und Zuschauerteilausschlüssen bei kommenden Derbys.
Die Zuschauerteilausschlüsse wurden zur Bewährung ausgesetzt. Sollte es bis 31. Dezember 2018 zu weiteren Vorfällen kommen, die das NOFV-Sportgericht als sanktionswürdig einstuft, würde ein kommendes Leipziger Derby mit einem Zuschauerteilausschluss stattfinden. Bei einem Heimspiel von Lok Leipzig dürften dann nur 3.000 Zuschauer ins Bruno-Plache-Stadion, in den Alfred-Kunze-Sportpark von Chemie Leipzig würden anschließenden nur 2.000 Fans zum Derby gelassen.
Der DFB kündigte im August 2017 an, vorerst keine Kollektivbestrafungen, wie Zuschauerteilausschlüsse mehr zu verhängen (Faszination Fankurve berichtete) und hat sich seitdem auch daran gehalten. Beim NOFV sieht man dies offenbar anders und hält an Zuschauerteilausschlüssen fest.
Neben dieser Bewährungsstrafen muss Chemie Leipzig 10.000 Euro bezahlen, wovon 3.000 Euro für sicherheitstechnische, infrastrukturelle oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden dürfen. Lok Leipzig muss 12.000 Euro zahlen, 4.000 Euro davon dürfen für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben werden. Die BSG Chemie Leipzig wurde neben den Vorfällen beim Derby, bei dem beide Fanlager Pyrotechnik zündeten, Raketen abschossen und geklaute Fanartikel präsentierten, auch für Vorfälle beim Heimspiel gegen VSG Altglienicke bestraft, bei dem der Schiedsrichter-Assistent mit Bier beschüttet wurde und Fans den Innenraum betraten. Bei Lok Leipzig wurde zudem das Übersteigen eines Zauns durch zwei Fans am 29. Juli 2017 mitbestraft. Auch das Beschütten des Chemie-Leipzig Trainers durch einen Lok-Fan nach dem Derby am 22. November 2017 wurde sanktioniert.
Während Lok Leipzig ankündigte, die eigene Verurteilung mit einem Rechtsbeistand analysieren zu wollen und erst dann entscheiden, ob man Beschwerde gegen das Urteil einlegt. Chemie Leipzig erklärte bereits, Beschwerde gegen das Urteil einzulegen und teilte mit: „Nach erster Sichtung des Urteils beschloss der Vorstand der BSG Chemie, das Urteil wegen diverser Bedenken zu Strafhöhe, Begründung und Form anzufechten. Selbstverständlich wird dazu neben einer inhaltlichen auch eine umfassende juristische Prüfung erfolgen. Die BSG Chemie stellt dabei ausdrücklich fest, dass sie die beurteilten Geschehnisse an sich nicht in Frage stellt und bereit ist, dafür auch angemessene Konsequenzen zu tragen. Das Abfeuern von Raketen wird vom Verein ebenso wie jede Gewalt im und vor dem Stadion nicht toleriert und auch vereinsintern ausgewertet und gegebenenfalls geahndet. Entsprechende Verfahren wurden und werden durchgeführt.“ (Faszination Fankurve, 23.01.2018)
Datum | Verein/Land | Strafe | Grund |
22.01.2018 | BSG Chemie Leipzig | 10.000 Euro und Zuschauerteilausschluss auf Bewährung. | Vorfälle beim Derby und beim Heimspiel gegen Altglienicke. |
22.01.2018 | Lokomotive Leipzig | 12.000 Euro und Zuschauerteilausschluss auf Bewährung. | Vorfälle beim Derby und bei weiterem Heimspiel. |
22.01.2018 | Dynamo Dresden | 20.000 Euro | Pyro in Darmstadt und Heidenheim sowie gegen Kaiserslautern und Aue. |
22.01.2018 | MSV Duisburg | 25.000 Euro | Pyro und fliegender Böller in Düsseldorf, der Ordner verletzte. |
22.01.2018 | Eintracht Frankfurt | 75.000 Euro | Pyro gegen Hannover 96, in Dortmund, in Hamburg, in Schweinfurt, in Heidenheim sowie fliegende Papierrollen beim Spielen in Schweinfurt und Köln. |
19.01.2018 | Bayer Leverkusen | 25.000 Euro | Fliegende Gegenstände gegen RB Leipzig, Pyro in Hannover und Mönchengladbach. |
19.01.2018 | Werder Bremen | 24.000 Euro | Pyro gegen Hannover und in Dortmund. |
19.01.2018 | SC Freiburg | 8.000 Euro | Pyro in Stuttgart. |
19.01.2018 | 1. FC Kaiserslautern | 28.000 Euro | Pfiff aus Fanblock, fliegende Gegenstände und Flitzer in Sandhausen, fliegende Gegenstände in Heidenheim, Pyro bei Spielen gegen Aue und im Pokal gegen Stuttgart sowie Blocksturm beim Spiel gegen Nürnberg. |
17.01.2018 | VfB Stuttgart | 33.000 Euro | Pyro in Mönchengladbach sowie Pyro und fliegende Gegenstände in Mainz im Pokal. |
15.01.2018 | Hamburger SV | 30.000 Euro | Pyro beim Spiel in Hannover, auf Schalke und beim Spiel gegen Frankfurt. Kurzzeitige Unterbrechungen gegen Hannover und Frankfurt. |
15.01.2018 | 1. FSV Mainz 05 | 25.000 Euro | Pyro beim Spiel in Mönchengladbach und gegen Stuttgart sowie beim gleichen Spiel mit Flüssigkeit beschüttet Spieler. |
09.01.2018 | Preußen Münster | 2.000 Euro | Pyro beim Spiel gegen Chemnitz. |
08.01.2018 | Rot-Weiss Essen | 3.000 Euro | Pyro beim Auswärtsspiel in Aachen. |