Gericht bestätigt Ungereimtheiten bei Mitgliederversammlug

Weil über einen Satzungsänderungsantrag bei der Mitgliederversammlung von Hannover 96 im Jahr 2017 nicht geheim abgestimmt und falsch gezählt wurde, klagte ein Vereinsmitglied. Das Amtsgericht Hannover sorgte mit einem Urteil am gestrigen Mittwoch in diesem Fall für eine Niederlage von Hannover 96.

Laut des Urteils bestimmt bei Hannover 96 zukünftig die Mitgliederversammlung, ob geheim abgestimmt wird und nicht, wie bei der Versammlung im Jahr 2017, der Versammlungsleiter. Zudem darf auf der nächsten Mitgliederversammlung nicht mehr praktiziert werden, dass Stimmenenthaltungen automatisch als Ablehnung eines Satzungsänderungsantrags gewertet werden, wie dies 2017 gemacht wurde.

Gegenüber Lokalmedien aus Hannover räumte Martin Kind ein, dass eine geheime Wahl hätte stattfinden müssen. Hannover 96 geht demnach nicht gegen die Amtsgerichtsentscheidung in Berufung. Die bei der Mitgliederversammlung 2017 getroffenen Entscheidungen bleiben trotz der neuen Gerichtsentscheidung gültig. Bei der entscheidenden Abstimmung fehlten nur 27 Stimmen und der Sätzungsänderungsantrag wäre durchgekommen.

Weil Martin Kind die 50+1-Regel bei Hannover 96 zu Fall bringen will und deshalb geklagt hat, strebt die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 aktuell eine außerordentliche Mitgliederversammlung bei Hannover 96 an, um die Aufsichtsratsmitglieder im Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. abzuwählen. Hierfür werden gerade Unterschriften gesammelt (Faszination Fankurve berichtete). Damit es zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kommt, müssen fünf Prozent aller Mitglieder von Hannover 96 den Antrag unterstützen. (Faszination Fankurve, 06.09.2018)