Gewaltverzicht unterschreiben oder Stadionverbot für Hugos

Der FC Schalke 04 hat 140 Fans, die nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg im Lokal der Ultràgruppe Hugos verweilten und dort von der Polizei kontrolliert wurden, vor die Wahl gestellt: Entweder die Fans und Ultras unterzeichnen einen Gewaltverzicht oder sie erhalten ein Stadionverbot.

Nach Informationen der WAZ haben die 140 Fans eine Woche Zeit, um die vorformulierte Stellungnahme mit dem Gewaltverzicht an das Schalker Fanprojekt zu schicken. In den Fällen, in denen dies nicht geschieht, sollen Haus- und Geländeverbot ausgesprochen werden, womit die Fans mit lokalen Stadionverboten belegt wären, weshalb sie die Heimspiele von Schalke 04 nicht mehr besuchen dürften.

„Wer aus Reihen der Hugos der Erklärung nicht zustimmt, erhält ein Stadionverbot. Menschen mit solch einem Gedankengut haben keinen Platz bei uns“, sagte Schalke Vorstand Peter Peters gegenüber der Zeitung. Die Hugos seien demnach schon mehrmals negativ in Erscheinung getreten.

Nachdem FC Schalke 04 Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg kam es Anfang Februar am Südeingang des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs zu Auseinandersetzungen zwischen Schalker Ultras und der Polizei (Faszination Fankurve berichtete). Laut Polizeiangaben waren daran etwa 100 Ultras beteiligt, die anschließend in das Lokal der Hugos in der Nähe des Hauptbahnhofs geflohen sein sollen. Die Polizei umstellte das Lokal, durchsuchte es und nahm die Personalien von 143 Personen auf, die sich in dem Lokal befanden. Diese Personen erhielten nun das Schreiben, das sie unterzeichnen müssen, um ein Stadionverbot zu verhindern. Das Schreiben haben damit mehr Personen erhalten, als laut Polizeiangaben an den Auseinandersetzungen beteiligt waren. Die Namen und Anschriften soll der FC Schalke 04 von der Polizei erhalten haben, was zumindest in den Fällen datenschutzrechtlich bedenklich sein könnten, in denen die Fans nicht an irgendwelchen Auseinandersetzungen beteiligt waren. (Faszination Fankurve, 17.03.2016)