22.02.2018 - Werder Bremen

„Grenze der Belastbarkeit überschritten“


Nachdem zuerst Caillera und danach auch die Ultràgruppen Infamous Youth, UltrA-Team Bremen und L´Intesa Verde den Boykott des Montagsspiels von Werder Bremen gegen den 1. FC Köln ankündigten (Faszination Fankurve berichtete), melden sich nun die Wanderers Bremen zum Thema zu Wort.

Anders als die anderen Ultràgruppen von Werder Bremen nehmen die Wanderers das Wort Boykott aber nicht in den Mund. Jedoch wollen auch die Wanderers nicht zu einem stimmungsvollen Spieltag beitragen und sehen durch die Einführung von Montagsspielen in der 1. Bundesliga die Grenze der Belastbarkeit für aktive Stadiongänger überschritten.

„War die Zerstückelung des altehrwürdigen Spieltages „Samstag 15:30 Uhr“ in den Jahren noch geprägt von gänzlich fehlenden Erklärungsversuchen gegenüber den Fans, wollte man es dieses Mal wenigstens mit der Entlastung der international spielenden Vereine rechtfertigen. Hat bekanntlich nicht geklappt! So wurde unser Montagsspiel gegen den 1.FC Köln bspw. erst nach (!) dessen Ausscheiden aus der Europa League auf Montag terminiert. Die Leidtragenden dieser Farce sind natürlich wieder einmal wir, die aktiven Stadiongänger, wohingegen die Vereine selbst und nicht zuletzt die DFL davon finanziell profitieren! In Bremen sind wir mit dem Spiel gegen den 1.FC Köln nun bereits zum zweiten Mal von einem Montagsspiel betroffen. Wohl kein Zufall, dass es wie damals gegen den VfB Stuttgart wieder ein sehr wichtiges Spiel um den Erhalt der Klasse ist. Für uns wird deutlich, dass die DFL hier versucht, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn da, wo es sportlich um die Wurst geht, da lassen die Fans deutlich mehr über sich ergehen, als bei einem beliebigen anderen Spiel. Für uns ist diese weitere Spieltagszerstückelung und vor allem die Einführung eines weiteren Bundesligaspieltages unter der Woche nicht hinnehmbar. Die Grenze der Belastbarkeit für den aktiven Stadiongänger ist spätestens mit der Einführung der Montagsspiele gänzlich überschritten. Wir alle sind es, die zu der einmaligen Stimmung in den deutschen Stadien beitragen. Auch durch uns kann die DFL ihr „Hochglanzprodukt Bundesliga“ so gut vermarkten. Daher können wir auch erwarten, dass die Interessen der Fans erhört werden. Wir persönlich werden, wie auch andere Bremer Gruppen, unsere Ablehnung der Montagsspiele dadurch unterstreichen, wiederholt NICHT zu einem stimmungsvollen Spieltag beizutragen. Wer das Spiel der Eintracht aus Frankfurt gegen RB Leipzig verfolgt hat und auch die in den nächsten Wochen angesetzten Montagsspiele verfolgt, wird feststellen, dass wir in Bremen mit unserem Protest keinesfalls alleine dastehen. Daher rufen wir jeden Werderfan auf: Schließt euch unserem Protest an! Abschließend ist uns wichtig zu sagen, dass diese Entscheidung für uns ein notwendiges Übel darstellt und kein leichtfertiger Entzug der so wichtigen Unterstützung ist. Die Mannschaft wird im Vorfeld des Spiels über dieses Thema informiert, da sie bekanntlich am wenigsten dafür kann. Anders sieht es bei der Geschäftsführung unseres Vereins aus. Diese kann sich nicht der Verantwortung entziehen, die Montagsspiele zumindest toleriert zu haben. Zudem ist Klaus Filbry Teil des DFL Präsidiums. Hier erwarten wir Fans in Zukunft ein klares Bekenntnis gegen die Montagsspiele und die weitere Spieltagszerstückelung!“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Wanderers Bremen.

Während die DFL ständig betont, dass die Montagsspiele zur Entlastung der Europa League-Teilnehmer eingeführt wurden und kommerzielle Gründe nicht im Vordergrund stehen würden, stellt sich vor allem beim Spiel Bremen gegen Köln die Frage, welcher Europa League-Teilnehmer mit diesem Spiel entlastet werden soll, da im Jahr 2018 weder Werder, noch der 1. FC Köln im internationalen Geschäft vertreten sind. Dies stand schon fest, bevor das Spiel auf einen Montag terminiert wurde. (Faszination Fankurve, 22.02.2018)

Fanfotos Werder Bremen




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