„Grenze deutlich und bewusst überschritten“

Der SV Waldhof Mannheim hat auf den von den eigenen Fans provozierten Spielabbruch beim Heimspiel gegen den KFC Uerdingen am Sonntag am gestrigen Abend mit einem Maßnahmenkatalog reagiert. Der Verein macht eine Gruppe von etwa 50 Personen für die Vorfälle verantwortlich.

Waldhof Mannheim fordert die eigenen Ultras dazu auf, die Täter zu benennen, damit diese sanktioniert werden können: „Der SV Waldhof Mannheim verurteilt dieses verantwortungslose und nicht hinnehmbare Fehlverhalten auf das Schärfste. Mit den Vorkommnissen vom gestrigen Sonntag wurde eine Grenze deutlich und bewusst überschritten. Der SV Waldhof Mannheim distanziert sich in seiner Verantwortung für Zuschauer, Sicherheitskräfte und alle Beteiligten an unseren Fußballspielen von der Verwendung von Pyrotechnik und Böllern. Der SVW tritt für einen sportlichen und fairen Wettkampf ein - für den Einsatz von Pyrotechnik und Böllern hat der SV Waldhof jedoch null Toleranz. Im Interesse unseres Vereins fordern wir die Gruppierung der 'Ultras' auf, die Täter zu benennen“, heißt es dazu von Waldhof Mannheim.

Zudem kündigte der Verein an, überführte Personen bei möglichen Verbandsstrafen in Regress nehmen zu wollen und Mitglieder unter den beteiligten Personen aus dem Verein auszuschließen. Waldhof Mannheim befindet sich mit der Stadt Mannheim und dem DFB im Kontakt, um die Vorfälle aufzuarbeiten.

Zudem hat der Verein weitere konkrete Maßnahmen verabschiedet. So soll die Otto-Siffling-Tribüne in Zukunft nicht mehr von der Fanszene selbstverwaltet werden. Zudem will der Verein das Stimmungszentrum in den Blöcken 8 und 9, die sich auf der Otto-Siffling-Tribüne hinterm Tor befinden, dicht machen und die Fans wieder in die Stehplatz-Eckblöcke M und N sowie G und H verbannen. Auch soll den Ultras Mannheim der Container im Stadion ebenso entzogen werden, wie der Zugang zum Stadion außerhalb von Spieltagen. Choreografien und Banner müssen zukünftig angemeldet werden, Blockfahnen werden verboten. Eine weitere Maßnahme des Vereins lautet, dass es keine Sammelbestellungen von Eintrittskarten mehr geben wird.

„Die Ereignisse vom Sonntag sind eine Riesenenttäuschung für uns. Sie überschatten eine tolle Saison und den Support von tausenden Fans, die unsere Mannschaft friedlich und lautstark unterstützt haben. Wir werden es nicht zulassen, dass sich eine kleine Gruppe von Zuschauern über den Verein stellen will und die Ideale des SV Waldhof Mannheim mit Füßen tritt. Der SV Waldhof Mannheim steht für eine Fankultur, die dem sportlichen Erfolg unserer Mannschaft dient, die geltenden Regeln einhält und auf gegenseitigem Respekt beruht. Wir appellieren an alle Mitglieder, Fans, Sponsoren und Partner, den SV Waldhof Mannheim auf diesem Weg weiter zu unterstützen“, heißt es zum Ende der Erklärung von Waldhof Mannheim. Ebenfalls gestern hatte der Dachverband PRO Waldhof e.V. entschieden, die Ultras Mannheim aus dem Fanclubverband auszuschließen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 29.05.2018)