Gruppenauflösung nach Hitlergruß-Video

Nachdem vor zwei Tagen beim Kurznachrichtendienst Twitter ein Video veröffentlicht wurde, auf dem mehrere Fans von Energie Cottbus in den Räumlichkeiten der Gruppe „East Side Warriors“ (ESW) zu sehen waren, die unter Alkoholeinfluss beim bekannten Macarena-Tanz von „Los Del Rio“ den Hitlergruß zeigten, hat sich die Gruppe nun aufgelöst.

In der bei Facebook veröffentlichten Stellungnahme wird zu Beginn noch versucht, den Vorfall klein zu reden, da der Name „Hitler“ in dem Video nicht geäußert worden und die Hitlergrüße nur „laut Aussagen der Medien“ gefallen seien. Doch dann folgt doch noch eine Distanzierung durch die „East Side Warriors“, die zudem ihre Auflösung bekannt gaben. Das Video ist in den Räumlichkeiten der Gruppe entstanden, was an den Malereien im Hintergrund zu erkennen war: „Sollte es sich um Rechtsradikales Gedankengut Handeln, verurteilen wir dieses auf's schärfste. Die aktuellen Eastside-Warriors-Cottbus (ESW) haben nichts mit der Gruppierung von 2006 gemein, wir haben uns neu zusammen gefunden und neu gegründet mit anderen Zielen und Idealen als wie vor 13 Jahren. Wie sind eine Gruppe von Unterstützern von Energie Cottbus und somit auch tolerant, denn in unserem geliebten Verein gibt es Spieler mit verschiedensten Staatsbürgerschaften. Wir wollen jeden der bei uns mitmachen möchte die Chance geben sich Politisch so auszurichten das es dem Allgemeinwohl entspricht, es der Verfassung entspricht und es vereinbar ist ist mit der Multikulturellen Mannschaft des FC Energie Cottbus. Nichts desto trotz müssen wir mit diesem Video unsere Auflösung bekannt geben, da wie in den Medien beschrieben, Personen zu sehen sind die Verfassungsfeindlich handeln und wir ihnen mit Stellung unserer Räumlichkeiten eine Plattform dafür geboten haben, was wir Natürlich nie wollten. Wir entschuldigen uns für diese Angelegenheit und bedauern das es zum Nachteil des FC Energie Cottbus und deren dazugehörigen Fan Vereinen ausgelegt wurde“, so der Wortlaut der Stellungnahme der ESW.

Das Zeigen des Hitlergrupes ist in Deutschland laut Paragraph 86a des Strafgesetzbuches (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) sowie wegen Volksverhetzung verboten. Gegenüber dem Rundfunk Berlin Brandenburg bestätigte die Polizei Potsdam, dass der Staatsschutz bereits Ermittlungen wegen des Videos aufgenommen habe. Energie Cottbus erklärte mehreren Medien hingegen, dass man Haus- und Stadionverbote gegen in dem Video zu sehende Personen prüfe, die erkannt würden. Nach Informationen unserer Redaktion spielte die nun aufgelöste Gruppe, die sich im Juli 2018 unter dem Namen East Side Warriors neugründete, in der aktiven Fanszene oder gar Ultràszene von Energie Cottbus, anders als in der Phase von 2006 bis 2010, keine Rolle. Bei Heim- und Auswärtsspielen sollen die Mitglieder der Gruppe nur unregelmäßig anzutreffen gewesen sein. Unter dem Namen Eastside Warriors gründete sich 2006 erstmals eine Gruppe bei Energie Cottbus, die sich 2010 offiziell auflöste. Am 30. Juli 2018 gab die Gruppe dann bekannt, dass es zur Neugründung der Eastside Warriors kam. (Faszination Fankurve, 15.08.2019)