23.11.2016 - Hamburger SV

HSV-Spieler wenden sich mit offenem Brief an Fans


Der Mannschaftsrat des Hamburger SV hat einen offenen Brief an die Fans des Hamburger SV verfasst, in dem sich die Mannschaft für die bedingungslose Unterstützung beim letzten Auswärtsspiel in Hoffenheim bedankt. Bei Heimspielen des HSV sehe dies jedoch aktuell anders aus.

Dort soll es wegen der aktuellen sportlichen Talfahrt auch immer wieder zu Pfiffen gekommen sein. Der Mannschaftsrat zeigt Verständnis für den Unmut einiger HSV-Fans wegen des erneuten Abstiegskampfs, erklärt jedoch, dass die Pfiffe die Mannschaft weiter verunsichern würden. Die Spieler des Hamburger SV hoffen, dass die eigenen Fans beim kommenden Nordderby gegen Werder Bremen wieder bedingungslos hinter ihrer Mannschaft stehen, wie die HSV-Fans, die am Sonntag in Hoffenheim beim Punktgewinn für einen guten Auftritt sorgten. (Faszination Fankurve, 23.11.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief des Mannschaftsrats vom Hamburger SV:

Hallo HSVer!

Als wir am Sonntag nach dem Abpfiff in Hoffenheim in Richtung unseres Fanblocks gegangen sind, da waren wir wirklich berührt. Für uns alle war das Spiel nach diesen ereignisreichen Wochen mit all den Vorkommnissen, den Veränderungen und den vielen Gesprächen unfassbar wichtig und wir haben dieser Drucksituation gemeinsam – ihr und wir zusammen! – standgehalten und einen wichtigen Punkt geholt. Wichtig vor allem für den Kopf und das Herz. Denn für keinen HSVer war die letzte Zeit einfach. Das wissen wir. Wir haben den Saisonstart verhauen und sind erst jetzt auf dem richtigen Weg, die Kurve zu kriegen. Da hilft es natürlich extrem, wenn man wie am Sonntag in Hoffenheim so brutal unterstützt wird. Dafür möchten wir uns hiermit noch einmal bedanken. Das war stark! Die mitgereisten HSV-Fans haben uns in jeden Zweikampf reingepusht und haben uns erst recht nach dem 1:2 extrem nach vorn geschrien. Keine Pfiffe, kein Niedermachen, sondern krasse Anfeuerungen.

Bei Heimspielen sah das zuletzt leider einige Male anders aus. Wir verstehen das, wir verstehen die Unzufriedenheit, wir verstehen den Frust. Und uns ist bewusst, dass wir nicht in der Position sind, etwas von euch zu fordern. Zumal die meisten von euch sich trotz der sportlich enttäuschenden Monate nie abgewandt haben, sondern dem HSV treu geblieben sind. Aber es ist doch auch klar, dass Pfiffe uns nicht besser oder sicherer machen. Und das Entscheidende ist: Wir alle wissen doch, wie es selbst in den schwierigsten Lagen geht! Wir als HSV haben es doch schon oft bewiesen, wie man als Einheit auch solche extremen Situationen erfolgreich meistert. Wie vor zwei Jahren am letzten Spieltag gegen Schalke, als es um das Überleben ging, in der Relegation gegen Karlsruhe oder letzte Saison im Nordderby. In diesen Spielen hat uns das Stadion getragen. Da haben wir dem Gegner eine undurchdringliche Wand geboten. Und ihr könnt euch sicher sein: Als Spieler ist man zwar auf das Spiel fokussiert, aber wir bekommen trotzdem mit, wie die Stimmung der Zuschauer ist. Und das kann am Ende den Unterschied ausmachen.

Jetzt kommt also das Nordderby mit all seinen Emotionen, und damit für uns die Chance, mit euch im Rücken endlich den richtigen Startschuss für unsere Saison zu setzen. Das schaffen wir nur gemeinsam, dafür brauchen wir wirklich jeden HSVer, der bereit ist, diesen schwierigen Weg mitzugehen. Wer sagt „Ich hab‘ die Schnauze voll, ich will nicht nochmal Abstiegskampf!“, der hat das gute Recht dazu. Allen anderen, die sich zum HSV und zu uns als Mannschaft und zu unserem gemeinsamen Ziel bekennen, sagen wir im Namen des gesamten Teams: Lasst uns gemeinsam loslegen!

Der Mannschaftsrat

Fanfotos Hamburger SV




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