Hamburger SV spricht 106 Hausverbote gegen HSV-Fans aus

Vor dem heutigen Heimspiel des Hamburger SV gegen den FC Schalke 04 hat der HSV insgesamt 106 Hausverbote gegen eigene Fans ausgesprochen. Dies bestätigte der Bundesligist auf Nachfrage der Faszination Fankurve-Redaktion. In den vergangenen Wochen kam es im und um das Volksparkstadion zu mehreren Vorfällen.

So betraten nach dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen einzelne Fans den Innenraum und es kam zu Rangeleien mit dem Ordnungsdienst. Nach dem HSV-Heimspiel gegen Hertha BSC schlugen HSV-Fans auf der Nordtribüne aufeinander ein. Vor dem Stadion versuchte eine Gruppe HSV-Fans anschließend die Buseinfahrt bzw. den Zugang zur Geschäftsstelle zu stürmen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die eine große Anzahl an HSV-Fans am HSV-Campus festsetzte. Die nun ausgesprochenen Hausverbote sollen sich u.a. gegen Personen richten, deren Personalien bei dieser Aktion aufgenommen wurden.

Die Pressestelle des Hamburger SV wollte unter Berufung auf „laufende Ermittlungen“ nicht genauer darauf eingehen, welche Aktionen den 106 von Hausverboten betroffenen Fans vorgeworfen werden. Auch wollte man nicht darauf eingehen, ob diese Personen mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt werden sollen. Ein Hausverbot des Hamburger SV betrifft in der Bundesliga nur die Heimspiele des Hamburger SV, nicht jedoch die Auswärtsspiele. Zudem soll der HSV betroffenen Fans auch die Dauerkarte-Abonnements gekündigt haben.

Die Fanhilfe Nordtribüne e.V. bittet alle HSV-Fans, die mit einem Hausverbot belegt wurde, sich unter fanhilfe@nordtribuene-hamburg.de zu melden, um ein etwaiges Vorgehen zu besprechen. Laut Angaben der Fanhilfe wurden nicht nur Hausverbote durch den HSV ausgesprochen, sondern seitens der Polizei Hamburg zudem noch Betretungsverbote. Wie sich die Aussperrung einer dreistelligen Anzahl von HSV-Fans heute auf das Vorgehen der Ultràgruppen der Nordtribüne auswirken wird, bleibt abzuwarten. (Faszination Fankurve, 07.04.2018)