12.05.2018 - Hamburger SV

Hamburger SV steigt nach Spielunterbrechung ab


Das Bundesliga-Gründungsmitglied Hamburger SV ist heute erstmals in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga abgestiegen. Kurz vor Abpfiff des Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach sorgten Ultras des HSV mit einer Pyroaktion für eine Spielunterbrechung. Die Ultras im Gästeblock zählten zuvor die Zeit bis zum Abstieg runter.


Zunächst wurde auf der Hamburger Nordtribüne eine schwarze Folienplane gespannt und in der Nachspielzeit schwarzer Rauch, Bengalische Fackeln, Böller und weitere Pyrotechnik gezündet, die teilweise auf dem Spielfeld entsorgt wurde. Polizeiketten und weitere Ordner marschierten im Innenraum auf, weil man offenbar mit einem Platzsturm der HSV-Fans rechnete. Schiedsrichter Felix Brych unterbrach die Partie für etwa eine Viertelstunde. Im Volksparkstadion waren daraufhin laute Gesänge gegen die Verursacher der Pyroaktion zu hören.


Erst als die Polizisten, die auch mit Pferden und Hunden auf dem Spielfeld zugegen waren, das Spielfeld wieder verlassen hatte, wurde das Spiel für wenige Sekunden wieder angepfiffen, bevor Brych das Spiel endgültig abpfiff. Die Ultras des Hamburger SV hatten die Nordtribüne noch während der Spielunterbrechung in Richtung Ausgang verlassen. Zurück blieb ein sarkastisches Spruchband, auf dem „Das wäre mit HSV Plus nicht passiert“ geschrieben stand. Das Plakat bezog sich auf die Ausgliederung des Hamburger SV in eine Kapitalgesellschaft vom Mai 2014 und anschließende Anteilsverkäufe an Investoren, wegen denen den HSV-Fans sportliche Erfolge versprochen wurden. Doch aus dem versprochenen „Aufstellen für Europa“, für das die Mehrheit der HSV-Mitglieder auf der Versammlung im Jahr 2014 stimmten, wurde nichts. Tatsächlich folgten Jahre im Abstiegskampf, die heute mit dem endgültigen Abstieg in die 2. Bundesliga endeten.


Vor Anpfiff des heutigen Heimspiels organisierte der HSV Supporters Club erneut einen Empfang des Hamburger Mannschaftsbusses am Volksparkstadion. Im Stadion verteilten die Supporters im gesamten Stadion Papptafeln mit aufgedruckter HSV-Raute, die zum Einlaufen der Teams in die Höhe gehalten wurden.


Die Ultras von Borussia Mönchengladbach zeigten im Gästeblock ein Abbild der Uhr von der gegenüberliegenden Seite, die die Zeit zählt, die der HSV in der 1. Bundesliga spielt. Zudem zeigten die Mönchengladbacher Ultras den Spruch „Eure letzte Stunde hat geschlagen“, als die Uhr im Gästeblock nur noch 59 Restminuten anzeigte. Die Uhr vorm Gästeblock wurden dabei fortwährend aktualisiert, bis der HSV endgültig abgestiegen war.


Der Hamburger SV ging vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion in der elften Minute durch einen verwandelten Handelfmeter mit 1:0 in Führung. Die Fohlenelf glich in der 28. Minute durch den ehemaligen Hamburger Spieler Drmic aus, bevor Holtby den HSV in der 63. Minute wieder in Führung brachte. Da der VfL Wolfsburg jedoch gleichzeitig gegen den 1. FC Köln gewann, nützte der HSV-Sieg nichts mehr. Der Hamburger SV steigt als Tabellensiebzehnter erstmals in die 2. Bundesliga ab. (Faszination Fankurve, 12.05.2018)


Fanfotos Hamburger SV




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