29.07.2016 - Hannover 96

​Hannover 96 Fans sollen Kontakt mit Polizei meiden


Weil ein Hannover 96 Fan, der zuletzt bei Problemen zwischen Fanzene und Polizei als Vermittler fungierte, nun mit einem Aufenthaltsverbot für die Innenstadt von Hannover an Heimspieltagen belegt wurde, empfehlen Fanhilfe Hannover, Fanbereirat Hannover 96 und IG Rote Kurve keinen Kontakt mehr mit der Polizei.

Der betroffene Hannover 96 Fan ist einer von 45 Fans des Vereins, die in Zukunft bei Heimspielen der ersten und zweiten Mannschaft sechs Stunden vor und nach dem Spiel nicht die Innenstadt von Hannover betreten dürfen. (Faszination Fankurve, 29.07.2016)


Faszination Fankurve dokumentiert die gemeinsame Mitteilung von Fanhilfe Hannover, Fanbereirat Hannover 96 und IG Rote Kurve:

Gemeinsame Mitteilung der Fanhilfe Hannover, des Fanbeirats Hannover 96 und der IG Rote Kurve:

Hallo 96-Fans!

Wir möchten Euch auf diesem Wege über den folgenden Sachverhalt aufklären: Der Hintergrund unserer Nachricht sind die Ausführungen der Polizeidirektion Hannover bezüglich der Aufenthaltsverbote gegen 45 Fans von Hannover 96 und der Beschluss des Verwaltungsgerichts Hannover zu der ersten Klage eines Betroffenen gegen ein Verbot im Eilverfahren. Diese 45 Personen dürfen sich jeweils 6 Stunden vor und nach den Heimspielen der Profis und der Amateure nicht im Bereich Stadion/Innenstadt aufhalten.

Die Polizeidirektion Hannover führt in Ihrer Klageerwiderung als Begründung für das Stadtverbot aus, dass der Betroffene nicht nur Mitglied des Fanbeirats sei, sondern sich auch in Mönchengladbach zusammen mit zwei weiteren Personen als Vermittler zwischen 96-Fans und der Polizei zur Verfügung gestellt hat. Dies belege, dass er Rädelsführer sei. Das Verwaltungsgericht Hannover folgte in seinem Beschluss dieser Argumentation und wertete es zum Nachteil des Klägers, dass dieser als "Wortführer aufgetreten" sei.

Während die Polizei also einerseits immer wieder beklagt (Interview mit Peter Jördening, Chef der Bundespolizeiinspektion Hannover), "dass die Ansprechbarkeit der hannoverschen Fans wesentlich schlechter" sei als an den anderen niedersächsichen Standorten, wird es andererseits den 96-Fans zum Nachteil ausgelegt, die sich bei konkreten Problemen vor Ort als Ansprechpartner und Vermittler zur Verfügung stellen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir allen 96-Fans, sich auch in Zukunft bei Problemen nicht als Ansprechpartner der Polizei zur Verfügung zu stellen, da dies später negativ ausgelegt werden könnte. Diese Empfehlung teilen wir zudem allen Bundespolizeidirektionen sowie den Direktionen bzw. Präsidien der Landespolizeien an den Zweitligastandorten mit (Offener Brief der Fanhilfe Hannover, des Fanbeirats Hannover 96 und der IG Rote Kurve). Auch die Fanbetreuung von Hannover 96 sowie das Fanprojekt Hannover wurden informiert.

Dennoch wünschen wir uns allen eine erfolgreiche und stressfreie neue Saison. Auf und neben dem Platz.

Fanhilfe Hannover
Fanbereirat Hannover 96
IG Rote Kurve

Fanfotos Hannover 96




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