Drei Mitglieder von Hannover 96 haben durchgeklagt, dass der Hannover 96 e.V. den Mitgliedern eine vollständige Mitgliederliste zur Verfügung stellen muss. Dadurch sollte Chancengleichheit zwischen Vereinsführung und oppositionellen Fans hergestellt werden (Faszination Fankurve berichtete).
Gestern erklärte Hannover 96, dass man den Mitgliedern die Liste gezwungenermaßen zur Verfügung gestellt hat. Durch Hinweis auf Datenschutzbestimmungen wollte der Verein die Herausgabe an die Mitglieder, die der Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 angehören, verhindern. Doch vor der Mitgliederversammlung am kommenden Samstag rückte der Verein nun doch die Mitgliederliste inklusive E-Mail-Adressen aller Vereinsmitglieder raus. Andernfalls wäre ein Zwangsgeld in Höhe von 25.000 Euro gegen den Verein verhängt worden. „Mittlerweile sind auch sämtliche Rechtsmittel gegen die Vollstreckungsmaßnahmen erschöpft. Deshalb ist der Verein nun gezwungen, die Daten aller seiner Mitglieder an die drei Antragsteller herauszugeben, obwohl noch keine endgültige rechtskräftige Gerichtsentscheidung des Landgerichtes Hannover darüber vorliegt“, teilte Hannover 96 dazu auf der eigenen Webseite mit.
Die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 bestätigte daraufhin, die Mitgliederliste erhalten zu haben: „Die entsprechenden Daten wurden heute Mittag einem Gerichtsvollzieher übergeben, der mit Anwalt Jürgen Scholz vor Ort war. Die Mitglieder hatten die Daten ausschließlich zum Zwecke der Information der anderen Vereinsmitglieder eingefordert, ein höchstrichterlich mehrfach auch unter dem Gesichtspunkt des Minderheitenschutzes bestätigtes Recht, dem, wie inzwischen auch vom Amts- und vom Landgericht Hannover bekräftigt, weder der Datenschutz entgegensteht, noch der etwaige individuelle Wunsch anderer Mitglieder, keine Informationen zu erhalten. Zusätzlich hatten die Kläger von sich aus freiwillig auf die Ihnen zugesprochene Übergabe der Daten an sie selbst verzichtet und anwaltlich die ausschließliche Verwaltung in Treuhand durch die Kanzlei Rechtsanwälte Scholz in Hannover versichert“, heißt es dazu von Pro Verein 1896.
Auf der Mitgliederversammlung am Samstag wählen die Mitglieder von Hannover 96 u.a. einen neuen Aufsichtsrat. Pro Verein 1896 hat ein Konzept zur Gestaltung der Zukunft des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. erarbeitet und schickt am Samstag ein eigenes Kandidatenteam für den Aufsichtsrat, bestehend aus sechs Personen, ins Rennen.
In Hannover kämpfen aktive Fans schon seit Jahren dafür, dass die 50+1-Regel, die den Einfluss von Investoren im deutschen Profifußball begrenzt, auch bei Hannover 96 erhalten bleibt. Martin Kind, Investor und Präsident, spricht sich hingegen für eine Abschaffung von 50+1 bei Hannover 96 aus und kündigte bereits an, seinen Willen notfalls auch gerichtlich durchzusetzen. (Faszination Fankurve, 21.03.2019)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
