14.08.2017 - Hansa/Hertha

Hansa-Fans präsentierten Ostkurve Hertha BSC Zaunfahne


Im September 2014 brachen unbekannte Personen in einen Lagerraum der Fanszene von Hertha BSC ein und klauten damals u.a. die „Ostkurve Hertha BSC“-Zaunfahne (Faszination Fankurve berichtete). Heute tauchte diese Fahne auf der Südtribüne Rostock auf, wo sie von Hansa-Fans verbrannt wurde.

Damit steht nun fest, dass Hansa-Fans vor etwa drei Jahren in den alarmgesicherten Lagerraum im Olympiastadion einbrachen. Mitte der zweiten Halbzeit des heutigen DFB-Pokalspiels zogen Hansa-Fans auf der Südtribüne eine Blockfahne hoch und präsentierten hochkant zum nebenan liegenden Gästeblock ein Spruchband mit der Aufschrift „Kein Angriff auf Hansafans bleibt ungesühnt!“. Anschließend kam an gleicher Stelle die „Ostkurve Hertha BSC“-Zaunfahne zum Vorschein, die anschließend verbrannt wurde.


Die Partie wurde daraufhin für mehrere Minuten unterbrochen. Die Reste der Fahne verbrannten im Pufferblock zwischen Südtribüne und Gästeblock. Die Ultras von Hertha BSC packten ihre Zaunfahnen ein und verschwanden durch das Mundloch aus dem Gästeblock, wurden kurze Zeit später aber wieder zurückgedrängt.


Schon zu Beginn der 2. Halbzeit wurde das Spiel kurz nach Wiederanpfiff kurzzeitig unterbrochen, nachdem Hertha-Fans im Gästeblock zahlreiche Bengalische Fackeln zündeten und teilweise auch Raketen abfeuerten. Auch nachdem Hansa-Fans die geklaute Zaunfahne präsentierten wurde Pyrotechnik aus dem Gästeblock abgefeuert. Während der Spielunterbrechung stand es noch 0:0. Hertha BSC erzielte nach Wiederanpfiff noch zwei Tore und zog somit in die 2. Runde des DFB-Pokals ein.


​Seit dem letzten Aufeinandertreffen von Hansa Rostock und Hertha BSC im Jahr 2008 kam es zu mehreren Aufeinandertreffen beider Fanlager, vor allem wenn sich Anreisewege zu Spielen kreuzten. Hansa-Fans reisen zu vielen Auswärtsspielen regelmäßig durch die Hauptstadt und haben auch viele Fans, die dort leben. Im November 2012 kam es beispielsweise in einem Regionalzug zu Vorfällen zwischen Hansa- und Hertha-Fans. Am Berliner Hauptbahnhof wurde damals ein 30 Jahre alter Hansa-Fan niedergestochen, von wem ist unklar. Ein Hertha-Fan muss dafür nicht verantwortlich sein.


Der Vorfall war wohl der bekannteste von mehreren Aufeinandertreffen beider Fanlager, die das Verhältnis zwischen der Fanszene von Hertha BSC und Hansa Rostock deutlich verschlechterten. Das Spruchband vor der Präsentation der Fahne machte deutlich, dass der Einbruch in den Lagerraum der Hertha BSC Fanszene ein Racheakt für den Angriff auf Hansa-Fans war.

Hansa Rostock erkannte die Brisanz des Duells schon vor dem Spiel und appellierte in einem offenen Brief nach der letzten DFB-Strafe, sich beim Pokalspiel gegen Hertha, das im Free-TV gezeigt wurde, ruhig zu verhalten. Nach den heutigen Vorfällen wird das DFB-Sportgericht wohl wieder gegen beide Vereine ermitteln. Hansa Rostock ist noch mit einer Bewährungsstrafe belegt. Neben den geschlossenen Gästeblöcken für Hansa-Fans in Magdeburg und Jena drohen nun zwei weitere Auswärtsspiele mit geschlossenem Gästeblock. (Faszination Fankurve, 14.08.2017)

Update 15.08.2017:
Polizei rätselt, wie geklaute Fahne ins Stadion kam
Hansa Rostock kündigt Konsequenzen & Sanktionen an
Auch Hertha BSC nimmt Stellung zu Vorfällen

Die Pyroaktion der Hertha-Fans zu Beginn der 2. Halbzeit:

Die Präsentation der geklauten Ostkurve Hertha BSC Zaunfahne im Video:






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