30.09.2019 - 1860/FCL

Hartes Vorgehen der Polizei gegen FCK-Fans in München


Weil der 1. FC Kaiserslautern das Auswärtsspiel im ausverkauften Grünwalder Stadion am Samstag beim TSV 1860 München mit 3:1 verlor und damit auf einen Abstiegsplatz der 3. Liga abrutschte, machte sich bei den mitgereisten FCK-Fans Frust breit. Anschließend kam es dann zu einem umstrittenen Polizeieinsatz im Gästeblock.


Nach Abpfiff kletterten einzelne FCK-Fans auf die Zäune, um in Richtung der eigenen Mannschaft zu fluchen, die sich die 3:1 Niederlage in München mit zwei Eigentoren selbst zuzuschreiben hatte. Die Polizei nahm dies zum Anlass, um vor dem Gästeblock aufzumarschieren. Mit dabei auch das bei aktiven Fußballfans berüchtigte Unterstützungskommando (USK) der bayrischen Polizei. Doch die Polizeibeamten blieben nicht nur vor dem Block, sondern gingen auch in den Gästeblock hinein. Die Polizei wirft den FCK-Fans vor, ein Tor zum Innenraum geöffnet zu haben. Die Polizisten gingen im Block teils mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die FCK-Fans vor. Das rabiate Vorgehen der Polizei sorgte für weiteren Unmut bei den Fans, die das Vorgehen der Polizei teils als „unverhältnismäßig“ bezeichneten. Es flogen Gegenstände in Richtung der Beamten und „Bullenschweine“-Gesänge wurden angestimmt.


Schon vor Anpfiff sorgte das Vorgehen der Polizei für Unverständnis bei FCK-Fans. Obwohl zwischen den Fanlagern aus Kaiserslautern und vom TSV 1860 München freundschaftliche Kontakte bestehen, setzte die Polizei am Samstag im Umfeld des Grünwalder Stadion auf eine strikte Fantrennung, während im Giesinger Bräu Fans beider Vereine gemeinsam feierten. „Eine völlig unnötige Fantrennung, durch die mehr Konflikte verursacht als verhindert wurden.“, so die Einschätzung auf dem Fanportal Der-Betze-brennt.de zur Situation vorm Spiel. Nach Abpfiff sollte die Fantrennung erneut durchgeführt werden, worauf der Stadionsprecher auch aufmerksam machte, weshalb es sowohl von FCK-, als auch von 1860-Fans du Pfiffen gegen das Polizeikonzept kam.

In der Westkurve zeigten die 1860-Fans vor Anpfiff wieder ihre Wiesn-Choreografie. Anlässlich des Oktoberfestes organisieren Ultras vom TSV 1860 München jedes Jahr eine größere Choreografie. In diesem Jahr stand diese Oktoberfest-Aktion unter dem Motto „Weltstadt mit Herz“. Bei der Choreografie wurden auf Kommando blaue Papierrollen geworfen. Anschließend zündeten 1860-Ultras noch blauen und weißen Rauch. Im Gästeblock erinnerten die FCK-Fans mit einem „Karsten unvergessen“-Spruch an den vor drei Jahren verstorbenen Kaiserslautern-Fan.


Die aktive Fanszene des FCK reiste am Samstag überwiegend mit einem selbstverwalteten Sonderzug nach München. Insgesamt machten sich 1.500 Kaiserslautern-Fans auf in die Hauptstadt des Freistaates. Im Gästeblock kam es u.a. auch zu „Bader raus“-Rufen. Im Nachgang des Spiels wurde bekannt, dass Sport-Geschäftsführer Martin Bader dem FCK zum Jahresende verlassen muss. (Faszination Fankurve, 30.09.2019)