Hertha Fans wollen Protest morgen ins Stadion tragen

Die Fanszene von Hertha BSC will beim morgigen Auswärtsspiel bei Rasenballsport Leipzig den Protest ins ehemalige Zentralstadion tragen. Hertha BSC hat das gesamte Gästekontingent von circa 4.500 Tickets verkauft. Auch die anderen Bereiche des Stadions werden ausverkauft sein.

„Wir haben intensiv diskutiert und können verkünden, dass wir definitiv nach Leipzig fahren, unsere Hertha auch im Zentralstadion lautstark unterstützen und den Protest gegen RB Leipzig ins Stadion tragen werden! Es ist im Laufe der Diskussion klar geworden, dass wir mit dieser Entscheidung mehr Chancen haben, dieses Konstrukt zu bekämpfen, als wenn wir es ignorieren würden. Außerdem ist und bewusst geworden, dass wir eine Protestform finden müssen, welche auch in den nächsten Spielzeiten ihre Wirkung nicht verfehlt und somit keine Ausnahme für das erste Jahr dieses Werbe-Konstrukts in der Bundesliga sein darf“, erklärte ProFans Hertha B.S.C. bereits im September diesen Jahres.

Laut Informationen des Tagesspiegels wurde auf der Mitgliederversammlung von Hertha BSC aus Fankreisen der Wunsch geäußert, dass sich auch die Mannschaft und der Verein in Leipzig pro Tradition und gegen den Kommerz positionieren sollten, wie es zum Beispiel das Team vom FC Schalke 04 zuletzt mit einem „Kumpel- und Malocherclub“ in Leipzig vormachte (Faszination Fankurve berichtete). Doch Hertha BSC Präsident Werner Gegenbauer soll sich gegen eine solche Aktion ausgesprochen haben. Die Ultras von der Hauptstadtmafia zeigten deshalb beim Heimspiel gegen Werder Bremen ein Spruchband in Richtung Gegenbauer. „Wer die Mitglieder nicht ehrt, ist bei Hertha verkehrt. Gegenbauer raus!“, war darauf zu lesen.

Wirkliche Protestplakate gegen RB Leipzig sind auch morgen in der Leipziger Arena wieder verboten. Erlaubt ist den Hertha BSC Fans hingegen die Mitnahme von Megaphonen, Trommeln, Schwenkfahnen, Zaunfahnen und kleinen Fahnen. Verboten sind zudem Doppelhalter und Blockfahnen. (Faszination Fankurve, 16.12.2016)