03.11.2017 - 1. FC Köln

„Hoffenheim darf kein Vorbild sein“


Nachdem beleidigende Proteste Kölner Fans beim letzten Gastspiel der TSG Hoffenheim beim 1. FC Köln für viel Aufregung, Anzeigen, Stadionverbote und zu einer Verbandsstrafe führten, ist Hoffenheim am Sonntag wieder in Köln zu Gast. Die Südkurve 1. FC Köln e.V. nimmt dazu Stellung. (Faszination Fankurve, 03.11.2017)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Südkurve 1. FC Köln e.V. zum Thema:

Hoffenheim darf kein Vorbild sein

Alle Jahre wieder empfangen wir im Müngersdorfer Stadion die TSG Hoffenheim. Über die Strukturen dieses Kunstproduktes und die Gründe für unsere Ablehnung haben wir hinlänglich informiert. Diese Ablehnung wird in der Südkurve und im Sinsheimer Gästeblock auch immer lautstark kundgetan. Teilweise werden solche Diffamierungen auch auf Transparenten und Fahnen zum Ausdruck gebracht.

Nach der letzten Begegnung der beiden Mannschaften im April kam es daraufhin zu einem großen medialen Aufschrei. Unsere Position hat sich seitdem nicht verändert und ist hier nachzulesen.

Selbstverständlich erfüllen diese Beleidigungen keinen Selbstzweck, vielmehr geht es darum, dauerhaft und nachhaltig auf Fehlentwicklungen im deutschen Fußball aufmerksam zu machen. Für uns stehen die Fans und Mitglieder der Vereine auf der einen, die Amateurfußballer auf der anderen Seite im Mittelpunkt. Diese Basis macht den Fußball aus. Konstrukte wie die TSG Hoffenheim stehen seit jeher für das genaue Gegenteil. Eine einzelne Person besitzt diese Fußballmannschaft und kontrolliert ihre Geschicke. Dieser Mangel an Mitbestimmung und Partizipation der Basis ist und bleibt für uns Hauptkritikpunkt.

Mit Sorge verfolgen wir daher auch die Entwicklungen in unserem Verein. Der Umgang mit der Mitgliederinitiative „100% FC – Dein Verein“ von Seiten der Verantwortlichen hat uns erschüttert. Dieses Verhalten zeugt von mangelndem Demokratieverständnis. Wir sind stolz, dass unser Verein die größten Krisen seiner Geschichte mit Hilfe der treuen Fans und Mitglieder gemeistert hat. Wir werden uns daher auch weiterhin dafür einsetzen, dass der Fokus auf diese Basis nicht verloren geht und der demokratische Charakter unseres Vereins erhalten bleibt.

Die Verantwortlichen des SC Freiburg haben im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung übrigens gezeigt, wie man respektvoll mit Anliegen aus der Mitgliedschaft umgeht. Die Mitgliederinitiative „Einzigartiger Sport-Club Freiburg e.V.“ wollte per Satzungsänderung sicherstellen, dass für den Fall einer Ausgliederung des Spielbetriebs der Verkauf von Anteilen an dieser Spielbetriebsgesellschaft ausgeschlossen würde. Nach Gesprächen mit der Vereinsführung wurde der Antrag allerdings zurückgezogen, da sich die Verantwortlichen des Vereins klar zur Rechtsform des eingetragenen Vereins bekannten und dem Einstieg von Investoren eine Absage erteilten. So erklärte Präsident Fritz Keller: „Wir sind kerngesund und wir wollen aus voller Überzeugung Verein bleiben!“

Ob der SC Freiburg dadurch bald nur noch auf Asche spielen kann, wird die Zukunft zeigen. Wir sehen in dieser Entscheidung allerdings einen Beleg dafür, dass man auch ohne einen Investor optimale Bedingungen für professionellen und erfolgreichen Fußball geschaffen werden können. Dies muss nach unserer Überzeugung auch Ziel und Anspruch eines jeden Verantwortlichen am Geißbockheim sein. Sonst ist das Duell zwischen der TSG Hoffenheim und dem 1. FC Köln bald ein Spiel zwischen Vereinen, die sich ähnlicher sind als uns allen lieb ist.

Fanfotos 1. FC Köln




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