01.04.2006 - Italien

Hohe Eintrittspreise in Italien


Dass die hohen Eintrittspreise ein Hauptgrund für den Besucherrückgang in Italiens Stadien sind, ist ein offenes Geheimnis, auch wenn mancher Funktionär trotz rückläufiger Zahlen die Schuld immer noch bei gewalttätigen Fans sucht.

Die Ticketpreise für das Schlagerspiel der Serie A am 12. März zwischen Juventus und dem AC Mailand im Turiner Stadion „Delle Alpi“ markierten einen vorläufigen Höhepunkt der Entwicklung: Der Rekordmeister forderte für die „billigsten“ Karten (jeweils in den weit vom Spielfeld entfernten Kurven) 50 Euro. Entsprechend hoch ging die weitere Staffelung der Kartenpreise: Einen Platz im zugigen vierten Rang der Osttribüne gab es für 65 Euro, für die im Vergleich dazu größere Nähe zum Spielfeld im dritten Rang wurden dem Fan gar 90 Euro abverlangt. Über Tribünenpreise von 115, 125 und 150 Euro war schließlich das Ende der Fahnenstange bei 250 Euro für einen Haupttribünenplatz erreicht. Für Minderjährige gewährte Juve hingegen „Preisnachlässe“: Unter 18-Jährige sollten 40 Euro ihres Taschengeldes aufbringen, und die unter 16-Jährigen mussten gar „nur“ die Hälfte des Preises für den dritten Rang der Westtribüne zahlen – 75 Euro. Ein Familienvater mit Sohn hätte also 225 Euro für das Sportereignis bezahlt. Zum Vergleich: Im Pay-TV war das Spitzenspiel für 3 Euro zu sehen.

Ob es wohl an der Angst vor Ausschreitungen gewalttätiger Fangruppen und mangelndem Komfort im Stadion lag, dass nur 16.019 zahlende Zuschauer außer den 23.000 Abonnenten den Weg ins „Delle Alpi“ fanden? (Faszination Fankurve, 01.04.2006)

Fanfotos Italien




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