21.03.2018 - VfL Osnabrück

„Hysterie machen wir nicht mit“: Kein organisierter Support


Der VfL Osnabrück reagierte auf eine Pyroshow beim Heimspiel gegen den SV Meppen mit harten Sanktionen gegen die Ultràszene. So wurden Personen, die durch das Hochziehen von Fahnen Pyrozünder gedeckt haben sollen, mit Hausverboten bis Saisonende belegt. Zudem wurde eine bereits erstellte Choreografie verboten.

Auch beim Thema Fanutensilien verkündete der VfL Osnabrück weitere Sanktionen (Faszination Fankurve berichtete). Zudem wurde zum Derby gegen Preußen Münster auch der Verkaufsstand der Violet Crew verboten. Nun nahm die Violet Crew zur Reaktion des Vereins Stellung. Die Ultràgruppe des VfL Osnabrück kritisiert das Vorgehen des Vereins, der die Sanktionen ohne vorherigen Dialog verkündet haben soll. Zudem versteht die Violet Crew die Aufregung nicht, die die Pyroshow beim Heimspiel gegen Meppen ausgelöst hat, schließlich machen auch die Osnabrücker Ultras keinen Hehl daraus, den kontrollierten Einsatz von Pyrotechnik zu befürworten.

„Der auch in den Schreiben aufgegriffene Fandialog findet zum wiederholten Male nicht statt. Im Gegenteil, es ist ein einseitiger Monolog, wenn vorab öffentlich Sanktionen angekündigt und in Kraft gesetzt werden, ohne die bestehenden Kanäle in die Fanszene zu nutzen. Sinn – und stilvoll wäre es, besonders bei Konflikten, die Möglichkeiten des Dialoges zu nutzen , Gesprächsangebote im Vorfeld zu unterbreiten und so das konstruktive und vertrauensvolle Miteinander tatsächlich mit Leben zu füllen. Stattdessen wurde hier erneut der Fandialog beschädigt.Unser Standpunkt zum Thema Pyrotechnik dürfte durch lange und teilweise ausufernde Diskussion in den stattgefundenen Gesprächsrunden ausdrücklich bekannt sein. Wir haben diesen Standpunkt nicht verändert, ihn immer offen kommuniziert und können die „Enttäuschung“ deshalb auch nicht nachvollziehen. Dass es zum Einsatz von Pyrotechnik kam, sollte niemanden ernsthaft überraschen. Genauso wenig überrascht eine Reaktion seitens des Vereins, besonders vor dem Hintergrund der willkürlichen Strafen durch den Verband. Eben so eindeutig sollte sein, dass Pyrotechnik auch zukünftig Bestandteil gelebter Fankultur sein wird. Eins ist klar: Wir sind unabhängig, unsere Fankultur ist unabhängig! Wir brauchen keine Erziehung und machen uns nicht von Strafenkatalogen wie der Hamster im berühmten Rad abhängig. Die Hysterie machen wir nicht mit. Wer auf der Suche nach bequemen, verwertbaren und linientreuen Choreo-Gruppen ist, sollte sich auf den Weg nach Nordkorea machen“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Violet Crew.

Beim Derby gegen Preußen Münster gab es somit am Sonntag in der Ostkurve keine Choreografie zu bestaunen und es hingen kaum Zaunfahnen. Die Violet Crew organisierte zudem den Support nicht. Wegen den fehlenden Preußen Münster-Ultras, die aktuell inaktiv sind, wurde somit weder im Heim- noch im Gästebereich der Support koordiniert.

Die Osnabrücker Ultras kritisieren den Verein für sein Vorgehen im Nachgang der Pyroshow und haben kein Verständnis dafür, dass man eine Pyroaktion kriminalisiert, während man sich von einem Sponsor, dem die Violet Crew Unterstützung der rechten Identitären Bewegung vorwirft und dessen Mitgliedschaft in einer rechten Partei während seiner Kandidatur als Vize-Präsident beim VfL Osnabrück bereits Thema war, beim VfL Osnabrück nicht eindeutig distanziert. „Wir fordern den Verein und die KGaA dazu auf, die gegen die Fans verhängten Maßnahmen mit sofortiger Wirkung aufzuheben und zudem die selbst – attestierte Konsequenz endlich auch 'nach innen' und bei den wirklich großen Baustellen unseres Vereins zu zeigen. Das große Geld wird nämlich genau dort und nicht in der Ostkurve verbrannt“, schließt die Violet Crew ihre Stellungnahme mit einer konkreten Forderung ab. (Faszination Fankurve, 21.03.2018)

Fanfotos VfL Osnabrück




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