16.05.2012 - Stahl Brandenburg

IG kämpft um Flutlichtmasten


Die Flutlichtmasten des Brandenburger Stadion am Quenz, auch als Stahlstadion bekannt, stehen offenbar vor dem Abriss. In einer Erklärung kritisiert die „IG Freunde des Stahlstadions“, dass der Entschluss ohne Einwilligung der Stadtverordnetenversammlung gefallen sei.

Die „Interessensgemeinschaft Freunde des Stahlstadions“ setzt sich für den Erhalt der Flutlichtmasten im 1955 eröffneten Stadion am Quenz in Brandenburg an der Havel ein. Dazu hat die IG eine umfangreiche Erklärung erfasst, die hier als PDF-Datei zu finden ist.

Von offizieller Seite findet sich bislang noch kein Statement zum möglichen Abriss der Flutlichtmasten. In einer aktuellen Pressemitteilung der „IG Freunde des Stahlstadions“ werden die Fraktionen und die Stadtspitze dazu aufgefordert, den angedachten Abriss noch einmal zu überdenken.

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Interessensgemeinschaft:

„In den vergangenen Tagen ist in der Öffentlichkeit bekannt geworden, dass seitens der Stadtverwaltung der Abriss der Flutlichtmasten im Stadion am Quenz beschlossen wurde. Bis heute gibt es dazu kein Statement von offizieller Seite. Lediglich in einem Gespräch mit dem FC Stahl wurde diese Entscheidung zunächst bekannt gegeben, bestätigt wurde der Vorgang anschließend u.a. durch verschiedene Äußerungen vom Stadtverordneten Tobias Dietrich im Internetportal www.meetingpoint-brandenburg.de.

Der Beschluss erfolgte, so die bisher vorliegenden Informationen, durch den Werksausschuss als ´laufendes Geschäft der Verwaltung´, die Stadtverordnetenversammlung wurde im Entscheidungsprozess komplett außen vor gelassen. Besonders pikant: selbst der in der SVV für dieses Themengebiet zuständige Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur wurde, wie uns auf Anfrage die Ausschussvorsitzende Heidi Hauffe (Fraktion ´Die Linke´) bestätigte, bislang nicht über den beschlossenen Abriss informiert.

Neben der Öffentlichkeit wurde demnach sogar die Stadtverordnetenversammlung über die Entscheidung komplett im Dunkeln gelassen. Der IG Freunde des Stahlstadions entsteht zwangsläufig der Eindruck, dass durch das gewählte Vorgehen jede Möglichkeit von internem oder öffentlichem Gegenwind verhindert werden sollte und dass einer ergebnisoffenen Diskussion durch das Schaffen von Tatsachen zuvorgekommen werden sollte.

Den Beschluss über den Abriss der Masten, der ohne öffentliche Diskussion still und leise in den Hinterzimmern der Stadtverwaltung getroffen wurde, werden wir so nicht hinnehmen!

Herr Dietrich führt an, dass der Beschluss ohne SVV möglich gewesen sei, da die zur Debatte stehenden Beträge für Sanierung bzw. Abriss unter einer halben Million Euro lägen. Unberücksichtigt bleibt dabei, dass es sich hierbei um einen zu vernichtenden Vermögenswert handelt, der deutlich höher liegt! Wir fordern die Stadtverordnetenversammlung - insbesondere Oberbürgermeisterin Frau Dr. Tiemann - hiermit auf, den Beschluss kritisch zu überprüfen und bis zum Abschluss eines durchsichtigen Verfahrens auf Eis zu legen. Wir erwarten, dass eine Prüfung aller Optionen offen, transparent und nachvollziehbar erfolgt. Insbesondere fordern wir die Prüfung der Möglichkeit, nur die Masten (ohne Elektrik) zu sanieren, um diese zu erhalten. Für die Sanierung der Masten UND der Elektrik wurden dem FC Stahl Kosten in Höhe von ca. 360.000 Euro genannt, für einen Abriss ca. 40.000 Euro. Laut Aussage der Stadt entfiele der allergrößte Teil der Sanierungskosten auf die Elektrik, die Sanierung der Masten würde nur mit einem Bruchteil der bisher im Raume stehenden 360.000 Euro zu Buche schlagen. Wir glauben, dass eine Sanierung allein der Masten für 40.000 Euro oder weniger realisierbar ist. In diesem Fall hätte die Stadt nicht nur Geld gespart, sondern vor allem ein überregional bekanntes Wahrzeichen der Stadt bewahrt und zudem die Option offengehalten, die Elektrik zu einem späteren Zeitpunkt zu sanieren bzw. neu zu installieren.

IG Freunde des Stahlstadions“

(Faszination Fankurve, 16.05.2012)