Die Immunität des Fanvertreters und Grünen-Politikers Wilko Zicht soll heute aufgehoben werden, weil die Bremer Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen versuchter Nötigung ermittelt. Hintergrund sind die Auseinandersetzungen zwischen linken Ultras und rechten Hooligans.
Nach dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV kam es vor der Kneipe Verdener Eck zu Auseinandersetzungen zwischen linksgerichteten Werder Ultras und rechten Bremer Hooligans. Kürzlich gab es zudem einen Attacke mit Farbbeuteln auf die Kneipe, in der die Hooligans häufig verkehren.
Zicht, der der Kneipenbesitzerin bereits nach den Auseinandersetzungen Hilfe anbot, wiederholte sein Angebot nach der Farbbeutelattacke. Die Kneipenbesitzerin und der Fanvertreter trafen sich am Folgetag nach Angaben Zichts zu einem einstündigen Gespräch.
Gegenüber dem Weser-Kurier beschreibt der Grünen-Politiker das Gespräch wie folgt: „Sie wirkte verzweifelt nach dem Anschlag und wollte dringend aus der Situation herauskommen. Über mein Engagement zeigte sie sich erfreut. Ich habe ihr geraten, sich öffentlich klar gegen Nazis in ihrer Kneipe zu positionieren.“ Dies tat sie wenig später auch in einem Artikel in der gleichen Zeitung. Zicht war nach eigenen Angaben als Poltiker mit Wissen aus der Fanszene in der Kneipe.
Nach neuesten Informationen hat die Kneipenpächterin keine Anzeige gegen Zicht wegen Nötigung gestellt. Vielmehr ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft von selbst gegen den Werder Fan. Zuletzt kam aus der Ultràszene immer wieder der Vorwurf gegen die Bremer Polizei, dass diese antifaschistische Werder Fans kriminalisiere, während rechtsgerichtete Hooligans nach Angriffen, z.B. auf den Ostkurvensaal, glimpflich davon kämen. Die Ermittlungen gegen Zicht werden daran sicherlich nichts ändern, eher werden sich die Ultras in dieser Meinung bestätigt fühlen. (Faszination Fankurve, 09.09.2015)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
