19.11.2019 - Hamburger SV

In Rückrunde soll beim HSV kontrolliert Pyro gezündet werden


Im aktuellen „HSV – wir müssen reden“-Podcast des Hamburger Abendblattes hat sich der Fanbeauftragte des Hamburger SV, Cornelius Göbel, zum aktuellen Stand der Dinge beim legalen Einsatz von Pyrotechnik bei einem Heimspiel im Volksparkstadion in dieser Saison zu Wort gemeldet.

Im Februar 2019 erklärte der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann, dass man beim HSV erkannt habe, dass Pyrotechnik hierzulande ein Teil der Fankultur sei (Faszination Fankurve berichtete). Weil der Hamburger SV vom DFB-Sportgericht häufig zu hohen Geldstrafen wegen Pyroaktionen der eigenen Fans verurteilt wurde, startete bereits Ende 2018 ein Dialog zwischen Fan- und Vereinsvertretern zu diesem Thema. Der HSV hatte erkannt, dass man mit Verboten und Repressionen Pyroshows nicht effektiv verhindern kann, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigten. Alleine in der vergangenen Saison musste der HSV 294.150 Euro an Strafen für Fanvergehen, vor allem wegen Pyroaktionen, zahlen. Lediglich Eintracht Frankfurt wurde wegen UEFA-Strafen in der letzten Saison zu höheren Verbandsstrafen verurteilt (Faszination Fankurve berichtete).


Wie Göbel, Leiter der Fanbetreuung bei HSV, nun im Abendblatt-Podcast verriet, sollte eigentlich schon bei einem Heimspiel des HSV in der Rückrunde der Saison 2018/2019 geordnet Rauch gezündet werden. Wegen der sportlichen Situation des ehemaligen Bundesliga-Dinos, der die Rückkehr in die 1. Bundesliga in der Rückrunde noch verpasste, sei es dazu nicht kommen.

Zuvor hatte der Verein mit der Feuerwehr, einem Pyrotechniker und mit der aktiven Fanszene ausführlich über das Thema Pyrotechnik gesprochen. Wie der Fanbeauftragte vom HSV nun erklärte, wurde in der vergangenen Saison eine Pyroaktion seitens der Stadt Hamburg durch die dortige Brandschutzbehörde bereits genehmigt.

In der Rückrunde der laufenden Saison soll die Aktion mit kontrolliert gezündetem Rauch im Volksparkstadion nun nachgeholt werden. Bei der geplanten Aktion ist es den Vereinsverantwortlichen wichtig, dass ausgeschlossen wird, dass irgendwer durch die Rauchaktion gefährdet wird. Um dies auszuschließen gab es bereits Tests im leeren Volksparkstadion. Die Rauchaktion ist zudem nicht so geplant, wie man es zum Beispiel von Konzerten kennt, wo alles auf Knopfdruck funktioniert. Viel mehr geht es dem HSV auch darum, dass man den Ansprüchen der Subkultur der Ultras an eine Pyroaktion gerecht wird.


Während beim Thema Rauch in Hamburg somit eine kontrollierte Pyroshow geplant ist, sieht dies beim Thema Bengalische Fackeln noch anders aus. Die sogenannte kalte Pyrotechnik, die in Dänemark entwickelt wurde, taugt in den Augen von Göbel aktuell noch nicht dazu, in voll besetzten Blöcken in Fußballstadien gezündet zu werden. Jedoch betont der Fanbeauftragte des HSV, dass die sogenannte kalte Pyrotechnik schon ein großer Fortschritt sei. Diese Fackeln werden nicht 2.000 sondern nur 230 Grad kalt. Laut Göbel könnten weitere Produktentwicklungen letztlich dafür sorgen, dass kalte Pyrotechnik irgendwann auch in den Stadien in Deutschland zum Einsatz kommt. Jedenfalls sei durch die Produktentwicklung in Dänemark nun wieder Bewegung in der Sache.

Im Podcast des Abendblatt spricht der HSV-Fanbeauftragte auch noch über weitere Themen, wie die Entwicklung der Ultraszene beim HSV nach der Auflösung von Poptown Hamburg, die Erinnerungsarbeit beim HSV, die Möglichkeiten der Mitbestimmung beim Zweitligisten, den HFC Falke sowie über das anstehende Heimspiel gegen Dynamo Dresden. (Faszination Fankurve, 19.11.2019)

Fanfotos Hamburger SV




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