16.07.2019 - Heilbronner Falken

Inferno tritt nicht mehr als Ultràgruppe auf


Das Inferno Heilbronn hat am gestrigen Abend bekannt gegeben, dass man in Zukunft nicht mehr als Ultràgruppe bei den Heilbronner Falken auftreten wird. Die 17 Jahre alte Gruppe vom Heilbronner Eishockey Club hat sich zu diesem Schritt entschieden, weil Mitglieder der Gruppe älter wurden und andere Prioritäten gesetzt haben.

„Schlussendlich waren wir uns einig, dass wir so, wie es in der nahen Vergangenheit war, nicht weitermachen können und wollen. Unsere Mitglieder wurden älter, gründeten eigene Familien und auch die beruflichen Verhältnisse haben sich verändert. Die Prioritäten werden anders gesetzt, als man es noch in den jungen und wilden Jahren getan hätte. Heute ist es schwer vorstellbar, stundenlang bis spät in die Nacht auf Parkplätzen Choreos vorzubereiten, den Baumarkt für Klebeband, Farbe und Folien zu plündern oder in nennenswerter Anzahl unter der Woche bei Minusgraden in den Osten oder das tiefste Bayern zum Auswärtsspiel zu fahren. Aber das ist vermutlich der ganz normale Lauf der Dinge. Dennoch ist die Stagnation oder sogar der Rückgang in einem Bereich, der für einige über viele Jahre der Lebensmittelpunkt war oder zumindest einen sehr großen Teil des Lebens eingenommen hat, schwer einzugestehen“, heißt es dazu in der Stellungnahme des Infernos.

Über eine komplette Auflösung der Gruppe soll auch nachgedacht worden sein, doch letztlich wurde sich dagegen entschieden, da das Inferno zu tief in den Herzen der Mitglieder verankert sei. „Im Endeffekt konnte sich die Gruppe auf ein Fortbestehen einigen, wenn auch mit klaren Abstrichen im Bereich der Aktivität im und um das Stadion. Wir werden auch weiterhin bei den Spielen, zuhause wie auch auswärts, anwesend sein. Nur eben nicht mehr in dem Ausmaß, wie wir es bislang von uns selbst als Ultra-Gruppierung erwartet haben. Das heißt, dass wir keinen offiziellen Capo im Stadion mehr stellen werden. Auch Fahnen, Doppelhalter und Choreos wird es von uns nicht mehr geben. Das bedeutet aber nicht, dass sich keiner mehr von uns aktiv am Support beteiligen wird. Jedoch bleibt jedem selbst überlassen in welcher Form er/sie das tut, oder von wo aus er/sie das Spiel verfolgen möchte Man kann uns nun vorwerfen, dass wir inkonsequent sind und eine Auflösung der einzig richtige Schritt gewesen wäre. Jedoch ist dieser eingeschlagene Weg für uns der richtige“, so die bisher aktive Ultràgruppe des DEL2-Clubs aus Heilbronn weiter. (Faszination Fankurve, 16.07.2019)