Ingewahrsamnahmen wegen Spruchband gegen Innensenator

Nachdem Ultras von Werder Bremen beim Heimspiel gegen Bayern Leverkusen ein Spruchband in der Ostkurve zeigten, auf dem „Mäurer du Arschloch!“ geschrieben stand, wollten Polizisten gestern beim Heimspiel gegen Mönchengladbach Ultras wegen des Plakats gegen Bremens Innensenator Ulrich Mäurer in Gewahrsam nehmen.

„Im Stadionumfeld und im Stadion selbst hielt die Polizei Bremen gezielt Ausschau nach Tatverdächtigen, die in den letzten Wochen durch Straftaten im Fußballumfeld, wie bspw. Landfriedensbruch und Beleidigung in Erscheinung getreten sind. Hierdurch konnten insgesamt vier Tatverdächtige identifiziert werden“, erklärte die Polizei Bremen dazu. Augenzeugen berichten von übermotivierten Polizisten, die sich am Eingang zur Ostkurve platzierten und gezielt Ausschau nach bestimmten Werder-Ultras hielten. Konflikte zwischen Polizisten und Werder-Ultras anlässlich des kürzlichen Pokalspiels in Lübeck sollen ebenfalls ein Grund für den Polizeieinsatz innerhalb der Ostkurve gewesen sein, in der sich eigentlich keine Polizeieinheiten aufhalten.

Wegen des Vorfalls hingen einige Zaunfahnen in der Ostkurve gestern auch verkehrt herum. Zudem verzichteten Bremer Ultras deswegen teilweise auf den Einsatz des üblichen Tifomaterials, wie Schwenkfahnen. Die Ultràgruppe forderte via Spruchband passend zum Thema „Mäurer. Rücktritt. Jetzt!“. Mäurer steht bei den Werder Ultras schon länger in der Kritik. Immer mal wieder gab es in der Ostkurve auch Spruchbänder gegen den Politiker.

In der Ostkurve kam es gestern zudem noch zu einer kurzen Auseinandersetzungen von Werder Bremen-Fans mit einer Kleinstgruppe, die offenbar dem rechten Spektrum zugeordnet wurde. Die Bremer Polizei erklärte hierzu nur: „Während des Spiels kam es im Toilettenbereich des Stadions zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Hierbei griffen ca. 15 Personen aus dem Bremer Fanlager zwei Zuschauer und einen Ordner an. Als weitere Kräfte des Sicherheitsunternehmens und der Bremer Polizei hinzukamen, flüchteten die Täter.“ Vor dem Spiel gab es in der Ostkurve eine einfache Zettel-Choreografie zu sehen, die unter dem Motto „Grün und Weiß für immer un ewig“ stand. (Faszination Fankurve, 11.11.2018)