Nachdem die Polizei in Stuttgart am 24. November 2019 knapp 600 Karlsruher SC-Fans mit Platzverweisen belegte, weshalb die KSC-Anhänger das Baden-Württemberg-Derby im Neckarstadion verpassten, verteidigte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) nun den umstrittenen Einsatz.
Laut einem Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten erklärte Strobl am Donnerstag im Rahmen einer Sitzung des Innenausschusses im Stuttgarter Landtag, dass beim Derby von den KSC-Fans mit Gewalt und Sachbeschädigungen eine rote Linie überschritten worden sei und Gewalt gegen Polizisten nicht gehe.
Der Innenminister räumte ein, dass von der Polizeimaßnahme auch Fans betroffen gewesen seien, die an den Vorfällen nicht beteiligt waren. Diese hätten laut Auffassung des CDU-Politikers jedoch locker die Möglichkeit gehabt, sich von der besagten Personengruppe zu entfernen. Die Polizei führte KSC-Fans, die mit Sonderzügen und Bussen nach Stuttgart angereist waren, gemeinsam vom S-Bahnhof zum Neckarstadion, obwohl das von der Polizei zuvor kommunizierte Sicherheitskonzept dies eigentlich anders vorsah. Stobl bezeichnete das Eingreifen der Polizisten, mit denen die knapp 600-Fans, die das Derby letztlich verpassten, von den anderen Fans getrennt wurden, als von der Polizei chirurgisch scharf durchgeführt.
Für unbeteiligte KSC-Fans, die wegen des umstrittenen Polizeieinsatzes das Derby in Stuttgart verpassten, dürften die Worte des Innenministers wie Hohn klingen, schließlich wird ihnen indirekt vorgeworfen, sich selbst in diese Situation gebracht zu haben, obwohl der Weg von der Polizei vorgeschrieben wurde. Laut Informationen des SWR haben 66 KSC-Fans wegen des umstrittenen Polizeieinsatz Anzeige erstattet. (Faszination Fankurve, 13.12.2019)
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